Brüssel. Der Europäische Verband der Schiffseigentümer ECSA fordert die EU zu mehr Schutz gegen Piraterie in Afrika auf. Zwar habe gerade in Ostafrika und dort besonders am Horn von Afrika die Piraterie in den vergangenen Jahren dank internationaler Schutzmaßnahmen auch mit EU-Beteiligung abgenommen. Trotzdem sei die Piraterie dort noch nicht verschwunden, und gleichzeitig steige in Westafrika die Zahl der geenterten Schiffe, vor allem im Golf von Guinea. Immer häufiger würden dort auch in internationalen Gewässern Überfälle stattfinden. Die Attacken seien oft sehr brutal.
ECSA formuliert vier konkrete Forderungen, die Teil eines EU-Aktionsplans werden sollten:
- Internationale militärische Präsenz außerhalb der nationalen Hoheitsgewässer zum Schutz der Transportschiffe
- Verbesserter Schutz durch die lokalen Militärkräfte in den nationalen Hoheitsgewässern;
- Uneingeschränkte Erlaubnis von bewaffneten privaten Sicherheitsdiensten an Bord der Transportschiffe
- Ein gut funktionierendes Überwachungs- und Berichtsystem
Für Ostafrika verlangt ECSA eine Verlängerung des EU-Mandats bei der internationalen Schutztruppe zur Sicherung des Seeverkehrs am Horn von Afrika. Das bisherige Mandat im Programm „EU NAVFOR Atalanta“, das Ende 2014 ausläuft, sollte auf jeden Fall bis 2016 verlängert werden.
Die EU beteiligt sich seit 2008 an der Bekämpfung der Piraterie in Afrika. Schwerpunkt ist dabei das Horn von Afrika. Im Mai hatte die EU-Kommission 37 Millionen Euro für die Fortsetzung der Bemühungen gegen die Piraterie in Ost- und Südafrika zur Verfügung gestellt. (kw)