Wien. Rail Cargo Austria (RCA), die Gütersparte der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), streicht mit Wirkung zum Winterfahrplanwechsel am 9. Dezember das innerösterreichische Kombi-Netz empfindlich zusammen. Künftig werden nach dem sogenannten Nina-Konzept nur noch die Terminals Wien mit Wels, Bludenz und Wolfurt in Vorarlberg produktionstechnisch miteinander verbunden.
Nina ist eine für die Kombi-Kunden billigere Transportform im Vergleich zum Kombi-Verkehr im Basis-Netz, in dem weiterhin Transporte – zu ab 2013 stark erhöhten Preisen – durchgeführt werden. Keine Nina-Vernetzung gibt es ab 9. Dezember zwischen Wien, Salzburg, Hall i. T. sowie Villach, Kapfenberg, Graz und St. Michael.
Die Operateure trifft diese Beschneidung des Nina-Angebots sehr hart, weil alle Verkehre mit Ausnahme der einzigen Verbindung zwischen Wien und Wolfurt nur noch im Basis-Netz möglich sind. Und hier zieht RCA ab 2013 massiv die Preisschraube an. Je nach Relationen muss mit Preissteigerungen um bis zu 100 Prozent kalkuliert werden, verlautet aus Operator-Kreisen.
RCA steht wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand und teilt seinen Kunden mit, „dass der nationale intermodale Verkehr in seiner derzeitigen Form betriebswirtschaftlich nicht darstellbar ist und eine Neukonzeption des Systems notwendig macht.“ Am 30. Oktober findet eine wichtige RCA-Aufsichtsratssitzung statt, bei der neue Weichenstellungen im Güterverkehr erwartet werden. (mf)