Salzburg. Der österreichische Logistikdienstleister Quehenberger hat nach eigenen Angaben seinen Umsatz im vergangenen Jahr von 398 Millionen Euro auf 450 Millionen Euro gesteigert. Das entspricht einem Zuwachs von rund 13 Prozent. Besonders deutlich sei Quehenberger Logistics in Österreich gewachsen, gaben die Eigentümer CEO Christian Fürstaller und CFO Rodolphe Schoettel bekannt. Im laufenden Jahr will der Konzern sein Standortnetz im Osten weiter ausbauen, bis 2020 soll die weitgehend durchgängige Digitalisierung des Unternehmens abgeschlossen sein.
„Wir sind 2017 nicht nur deutlich über Plan, sondern auch über dem Branchendurchschnitt gewachsen“, betonte Schoettel. In Osteuropa wurden die Standorte weiter ausgebaut und die Lagerfläche konnte, einhergehend mit der Eröffnung acht neuer Warehouses, um 72.000 Quadratmeter auf 260.000 Quadratmeter erweitert werden. Das Geschäftsfeld Air + Ocean konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 30 Prozent auf 36 Millionen Euro und damit besonders deutlich steigern. In der Kontraktlogistik sei in den vergangenen fünf Jahren eine Verdreifachung des Umsatzes auf 35 Millionen Euro gelungen, hieß es weiter. Für das laufende Jahr plane Quehenberger einen Umsatz von 494 Millionen, also knapp zehn Prozent mehr als 2017.
Der Mangel an qualifiziertem Fahrpersonal macht sich allerdings auch bei Quehenberger bemerkbar. Der Beruf ist nicht mehr attraktiv und muss aufgewertet werden“, betonte Christian Fürstaller. Zur Gegensteuerung denkt er an an Schichtmodelle zur Reduktion der Arbeitszeiten, ein klares Jobprofil anstelle der Rolle als „Mädchen für alles“ sowie eine höhere Bezahlung. Modernes Equipment mit hohem Fahrkomfort und der Einsatz digitaler Tools für eine einfachere Abwicklung würden die Arbeitsbedingungen ebenfalls verbessern. Sein Unternehmen werde jedenfalls rasch neue Wege beschreiten, kündigte Fürstaller an. Denn bis zur Einführung des autonomen Fahrens gelte: „Keine Fahrer, kein Transport.“
Probleme mit Q Logistics
Durchwachsen verlief das erste Geschäftsjahr beim Joint Venture zwischen Quehenberger Logistics und den ÖBB. Die beiden Unternehmen betreiben mit Q Logistics Österreichs größtes Stückgutnetz. Hier wurden im vergangenen Jahr zahlreiche Integrationsschritte bei den Standorten, den Leistungen und in der Kundenwelt gesetzt. „Die umfangreichen Integrationsaufgaben mitten in der Hochkonjunktur waren schwierig zu bewältigen. Die unterschiedlichen Kulturen und Prozesswelten wurden unterschätzt, wodurch die Neuausrichtung des neuen Unternehmens länger dauert als geplant“, resümiert Fürstaller. Allerdings sei es dem Unternehmen gelungen, eine neue Führungsstruktur aufzubauen und erfahrene Manager und Managerinnen ins Unternehmen zu holen. Mit den neuen Geschäftsführern Anna-Theresa Korbutt und Josef Berner wolle man in der ersten Jahreshälfte entscheidende Fortschritte machen, damit Q Logistics seine führende Marktstellung auch operativ voll ausschöpfen könne, zeigte sich Fürstaller zuversichtlich. 2018 verfolge man das klare Ziel die bisherigen Verluste drastisch zu reduzieren, 2019 plane man den Turnaround. (sno)
Quehenberger Logistics legt zu
Das Salzburger Logistikunternehmen konnte im vergangenen Jahr seinen Umsatz deutlich steigern. Nun will das Unternehmen im Kampf gegen den Fahrermangel aktiv werden.