Bonn/Berlin. Im Langzeitstreik bei der Deutschen Post setzt das Unternehmen weiter auf die umstrittenen Sonntagseinsätze, um liegen gebliebene Briefe und Pakete zu befördern. „Auch unsere zweite Sonntagszustellung war ein Erfolg”, bilanzierte Post-Produktionschef Uwe Brinks am Montag. Etwa 2700 freiwillige Helfer seien am Vortag im Einsatz gewesen. Auch dank dieser Aktion gehe die Post mit Zuversicht in die vierte Streikwoche, die an diesem Montag begann. Dabei legten laut Post am Montag rund 29.400 Mitarbeiter die Arbeit nieder.
Verdi kritisiert den Sonntagseinsatz als rechtswidrig und hat mehrfach eine Aushöhlung des Sonntagsarbeitsverbotes beklagt. Sonntags zugestellt wurde dem Vernehmen nach unter anderem in Großstädten wie München und Berlin. Die Post selbst nennt keine Einsatzorte und Streikschwerpunkte.
Post hält Sonntagszustellung weiterhin für rechtens
Das Unternehmen hält die Zustellung am Sonntag unter Berufung auf das Arbeitszeitgesetz für rechtens. Das Gesetz räumt bestimmtem Unternehmen Ausnahmen ein, wenn die Arbeit nicht werktags erledigt werden kann. Die Post verweist dabei auf ein Schreiben des bayerischen Arbeitsministeriums, das eine Bewilligung für nicht erforderlich hält. Anders sehen das Behörden beispielsweise in Hamburg: Dort hatte ein Sprecher der Verbraucherschutzbehörde bereits am Freitag erklärt, es müsse der Post eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden. Die sei aber nicht beantragt worden. „Und wenn es einen Antrag gäbe, würden wir den nicht genehmigen.” (dpa)