Berlin. Zwei von drei Onlinehändlern haben bei einer Umfrage über Umsatzverluste durch den nun seit fast drei Wochen andauernden Poststreik geklagt. Etwa jeder fünfte Onlinehändler müsse sogar einen Umsatzeinbruch von mehr als 25 Prozent verkraften, teilte der Bundesverband Onlinehandel am Freitag in Berlin mit. Der Verband berief sich dabei auf eine Umfrage unter mehr als 250 Onlinehändlern, die während des bereits laufenden Streiks durchgeführt worden war.
Insbesondere der mittelständische Onlinehandel werde stark durch den Poststreik belastet, klagte Verbandspräsident Oliver Prothmann. Die Unternehmen müssten einen enormen Mehraufwand etwa durch den Versand zu höheren Gebühren oder verstärkte Kundenkommunikation verkraften.
„An den Folgen des Streiks mit zig Millionen liegengebliebenen Paketen wird aber auch die Marktstellung des Onlinehandels deutlich“, sagte Prothmann der Mitteilung zufolge. Über 40 Prozent der befragten Onlinehändler gingen derzeit davon aus, dass etwa die Hälfte der bei ihnen bestellten Ware verspätet ausgeliefert werde. Sorgen bereiteten den Händlern auch schlechte Online-Bewertungen durch Lieferverzögerungen. Als Reaktion seien 40 Prozent der Händler bereits dabei, weitere Versanddienstleister einzubinden, so dass die Post mit Kundenverlusten rechnen müsse. (dpa)