Bonn/Berlin. Trotz der gegenwärtigen Wachstumsschwäche in China macht sich der Chef der Deutschen Post, Frank Appel, wenig Sorgen um die chinesische Wirtschaft. „Auch wenn Wachstumsraten deutlich über sieben Prozent vermutlich der Vergangenheit angehören dürften, so sind auch in Zukunft Steigerungen um sechs Prozent absolut realistisch”, schreibt er in einem Beitrag für das Online-Portal „Klartext” des Karrierenetzwerks Xing (Montag). China befinde sich damit nach wie vor auf einem gesunden Wachstumspfad.
Chinas Wachstum hat sich im dritten Quartal erneut verlangsamt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes stieg in den vergangenen drei Monaten nur noch um 6,9 Prozent. Damit legte das Quartalswachstum so gering zu wie seit sechs Jahren nicht mehr. China galt lange als „Werkbank der Welt”, weil viele westliche Konzerne in dem kommunistisch regierten Land billig Waren produzieren ließen.
Seine Rolle in der Weltwirtschaft definiere China gerade neu, schreibt Appel. Das Land versuche, seine Wachstumskraft zunehmend aus wachsendem Konsum im eigenen Land, aus Innovationen und einer starken Dienstleistungsbranche zu schöpfen. China werde sich in den kommenden Jahren zum größten Markt für den Online-Handel entwickeln. Daran will auch Appel mit der Deutschen Post DHL verdienen: Der Konzern nahm zuletzt ein neues Terminal in Schanghai in Betrieb und will auch in anderen Teilen Chinas investieren. (dpa/sno)