Johannesburg. Post-Chef Frank Appel hat die jüngsten Kursstürze an den Börsen wegen der Sorgen um die chinesische Konjunktur als „Überreaktion“ bezeichnet. „Das ist reine Psychologie, das hat nichts mit Fundamentaldaten zu tun“, sagte Appel der Deutschen Presse-Agentur in Johannesburg. China sei inzwischen eine reifere und viel größere Volkswirtschaft, daher seien etwas weniger hohe Wachstumsraten normal. „Da sollten wir nicht überreagieren, wie momentan die Märkte“, sagte Appel. „China kann nicht ewig zehn Prozent wachsen.“
Der Dax-Konzern Deutsche Post DHL Group, für den China auch ein wichtiger Markt ist, hält demnach unverändert an seinen Prognosen fest. „China wird weiter wachsen, weil es immer noch Menschen gibt, die noch nicht zur Mittelschicht gehören. Und die in der Mittelschicht würden gerne noch mehr ausgeben“, sagte Appel am Montagabend. Die Kursstürze seien eine Überreaktion.
Sorgen um die chinesische Kultur haben weltweit Börsenindizes auf Talfahrt geschickt. Der Dax war am Montag nach den Kursturbulenzen in Asien erstmals seit Januar wieder unter die Marke von 10.000 Punkten gesackt. Chinas Wirtschaft wuchs im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch um sieben Prozent. Aber das Wachstum war so schwach wie seit 25 Jahren nicht mehr. (dpa)