Athen. Das neue Abkommen zwischen der griechischen Regierung und internationalen Kreditgebern fordert auch höhere Steuern für die landeseigene Schifffahrtsindustrie. Neben anderen Maßnahmen soll die Tonnagesteuer für Schiffe unter griechischer und ausländischer Flagge um vier Prozent jährlich zwischen 2016 und 2020 steigen, berichten die Analysten der amerikanischen IHS Maritime. Zudem schließt das neue Gesetz Verminderungen der Steuerrate für Auslandsinvestitionen in den Bereichen Versicherung, Charter, Maklergeschäft und Schiffbau mit ein. Von der Regel ausgeschlossen sind Passagierfähren und Frachtschiffe auf Inlandsrouten.
Laut dem Präsidenten des Verbandes der griechischen Schiffseigener Theodore Veniamis werden Veränderungen in der bestehenden Steuerregelung die Eigener zur Suche nach einer günstigeren Steuerumgebung in Übersee veranlassen. Die Schifffahrtsindustrie beschäftigt rund 200.000 Arbeitnehmer und trägt mit 7,5 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Laut der Eigner wird sich Griechenland zu einem der teuersten EU-Länder in Bezug auf die Besteuerung von Schiffen entwickeln. Die Erhöhungen ereilen die Eigner in einer Zeit von niedrigen Frachtraten und Überkapazität. Bisher werden Gewinne aus dem Schiffsbetrieb sowie -verkauf nicht besteuert. Die Vergünstigungen sind bislang in der Verfassung festgeschrieben und würden zur Änderung eine Zweidrittel-Mehrheit bei der Abstimmung des Parlaments benötigen. (rup)