London. Das Frachtvolumina von Asien nach Europa werde weiterhin zunehmen, während das Wachstum der Mittelklasse in Asien die Nachfrage nach europäischen Gütern weiter anheizt. Die momentan träge Nachfrage aus Europa und das sich verlangsamende chinesische Wirtschaftswachstum dämpfen die Prognosen der führenden Spediteure daher nicht. Darüber berichtet das Nachrichtenportal Lloyd’s Loading List.
Allerdings haben Ökonomen die Zunahme des Bruttoinlandsprodukts in 2015 auch aufgrund der hohen Verluste an chinesischen Börsen in den letzten Wochen auf nur noch sieben Prozent nach unten revidiert. Darüber hinaus fiel der Purchasing Managers’ Index (China flash Manufacturing PMI) der Londoner Bank HSBC aufgrund einer schwächelnden Inlands- und internationalen Nachfrage auf ein 15 Monats-Tief im Juli.
Zudem befindet sich das Niveau für neue Exportbestellungen auf dem niedrigsten Niveau seit Juni 2013. Paul Tsui, letzter Vorsitzender der Hong Kong Association of Freight Forwarding & Logistics und der Federation of Asia Pacific Aircargo Associations, glaubt allerdings an eine Zunahme der Nachfrage nach Gütern und Transportdienstleistungen im August.
Der Senior-Vizepräsident für Seefracht bei DHL Global Forwarding Asia Pacific David Goldberg äußerte sich ebenfalls positiv über Exporte aus China. „Ich denke, die Exportnachfrage wird sich in der dritten oder vierten Augustwoche verbessern und das jährliche Frachtvolumen wird dem aus 2014 gleichen. China ist nach wie vor der global führende Hersteller von Gütern.“ Er fügte an: „Wir können in Asien und insbesondere in China noch wachsen und haben bereits neue Geschäfte in allen Märkten - insbesondere im innerasiatischen Markt – etabliert“. Er erklärte, dass die Einsparung von Diensten bei den Reedereien sowie die Bildung von Allianzen zu geringeren Wahlmöglichkeiten geführt hat, aber auch Chancen für Spediteure eröffnet. „Spediteure sind zu einer bevorzugten Option geworden – selbst für vormalige Direktkunden der Reedereien.“ (rup)