Stuttgart. Porsche beliefert seine Kunden in China künftig per Schiene. Ab sofort setzt der Hersteller für den Transport eines Teils seiner Fahrzeuge auf die Neue Seidenstraße – deutlich schneller als bisher.
China hat bei den Fahrzeugauslieferungen im Jahr 2018 einen Anteil von 31 Prozent und ist damit der volumenstärkste Einzelmarkt für Porsche. Bislang gehen jährlich 80.000 Sportwagen auf den mehr als 10.000 Seemeilen beziehungsweise 18.500 Kilometer langen Seeweg nach Guangzhou, Shanghai oder Tianjin. Die Transportlaufzeit vom Werk zu den Porsche Zentren in China über das Wasser beträgt gut 50 Tage. Elf Prozent der fabrikneuen Sportwagen werden nun künftig über die neue Bahnverbindung entlang der Seidenstraße in den Südwesten Chinas exportiert. Der Landweg von Europa nach China macht sich unter der Bezeichnung „One Belt, one Road“ einen Namen. Die Bahnstrecke misst rund 11.000 Kilometer. Sie führt von Deutschland ostwärts über Polen, Weißrussland, Russland und Kasachstan bis in die südwestchinesische Metropole Chongqing. Von dort werden die Neufahrzeuge an die regionalen Händler ausgeliefert.
Dem Transport über die Neue Seidenstraße sind mehrere Tests vorausgegangen. „Unsere Kunden im Südwesten Chinas kommen deutlich schneller an ihr neues Fahrzeug“, erklärt Oliver Bronder, Leiter Logistik und Produktionssteuerung bei Porsche. Der insgesamt 20 Tage lange Bahntransport verkürze die Fahrzeuglogistik trotz verschiedener Spurweiten und mehrfachen Umsetzens der Container um bis zu drei Wochen. (sno)