Warschau. Die polnischen LKW-Fahrer richten sich beim Kampf gegen den Mindestlohn auf deutschen Straßen auf eine längere Auseinandersetzung ein. Der Verband für den polnischen Straßengüterverkehr ZMPD hat deshalb Anfang Februar eine Repräsentanz in Frankfurt an der Oder eingerichtet. Wie die Organisation berichtet, handelt es sich dabei um ein Pilotprojekt, das zunächst nur für die kommenden neun Monate laufen soll. Die Mitglieder des Verbandes sollen hier eine Anlaufstelle haben, um sich bei Konflikten in dieser Frage eine Rechtsberatung einzuholen. Diese Aufgabe übernimmt eine Rechtskanzlei aus Dortmund.
Gleichzeitig machen die polnischen Politiker im Land weiter Stimmung gegen den deutschen Mindestlohn. „Die Deutschen haben diese Vorschriften doch nur eingeführt, um die gesunde und weitaus kostengünstigere Konkurrenz aus Polen, Litauen oder Rumänien auszuschalten”, stellte der polnische Abgeordnete Adam Szejnfeld fest, der unterschiedliche Initiative dagegen eingeleitet hat. Unter anderem hatte er offiziell bei der Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie beim Chef der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, protestiert. (bec)