Mönchengladbach/Stuttgart. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg hat Dashcams vorgestellt, mit denen sie künftig Rettungsgassen-Verweigerer überführen will. Die hochauflösenden Kameras werden hinter der Windschutzscheibe der Streifenwagen platziert. Für eine einjährige Testphase werden 50 Streifenwagen der Autobahnpolizei in NRW mit den Kameras ausgestattet. Im baden-württembergischen Freiburg läuft bereits seit März ein einjähriges Pilotprojekt. „Immer noch blockieren zu viele Autofahrer die Rettungsgasse und riskieren dabei Menschenleben“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch bei der Präsentation der neuen Polizeitechnik in Mönchengladbach.
Mit den Kameras sollen die Verstöße künftig dokumentiert und konsequenter geahndet werden. Allein diesem Jahr seien bereits mehr als 50 Verstöße in Nordrhein-Westfalen beim Bilden der Rettungsgasse registriert worden. „Die Kameras werden nur bei hartnäckigen Rettungsgassenmuffeln eingeschaltet. Verkehrsteilnehmer, die sich an die Regeln halten, müssen sich daher keine Sorgen machen“, sagte Reul. Sein baden-württembergischer Amtskollege Thomas Strobl (CDU) ergänzte: „Wer auf der Autobahn unsere Rettungsdienste, die Polizei, die Feuerwehr oder dringend benötigte Bergungsfahrzeuge behindert, wenn jede Sekunde zählt, der handelt besonders rücksichtslos.“
Seit Ende 2017 drohen bei Behinderungen saftige Bußgelder
Seit Ende 2017 droht Autofahrern, die Einsatzkräfte blockieren, eine deutlich höhere Strafe. Statt 20 Euro müssen sie mindestens 200 Euro Bußgeld zahlen. Bei schweren Verstößen drohen sogar bis zu 320 Euro und ein Monat Fahrverbot.
Beim Bilden einer Rettungsgasse rät die Polizei zur „Daumenregel“: Autos auf der linken Seite fahren nach links, auf der rechten Seite nach rechts. Dabei dürften auch rote Ampeln ignoriert werden, sofern niemand dadurch gefährdet wird. Seit Ende 2017 drohen Fahrern, die Einsatzkräfte blockieren, bis zu 200 Euro Strafe. Gefährdet ein Fahrer andere, drohen sogar 280 Euro Bußgeld samt Fahrverbot. (dpa/ag)