Hannover. Der Start des Pilotversuchs mit dem bundesweit ersten Streckenradar zur Tempoüberwachung von Autofahrern in der Region Hannover verzögert sich weiter. Ursprünglich sollte der neue Radar bereits im vergangenen Sommer in Betrieb genommen werden, nun wird es mindestens ein Jahr später werden.
Bei dem Streckenradar, auch Section Control genannt, wird das Tempo von Autofahrern über einen längeren Abschnitt kontrolliert. Der Pilotversuch soll auf einer drei Kilometer langen Strecke der Bundesstraße 6 in der Region Hannover bei Laatzen installiert werden.
Im Moment wird die neuartige Technik aber immer noch von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig geprüft. Die Behörde muss das System zertifizieren und zulassen, bevor es in Betrieb gehen darf. „Die Prüfungen sind extrem aufwendig, weil immerhin der Führerschein dabei verloren gehen könnte“, sagte der Leiter der Arbeitsgruppe Geschwindigkeitsmessgeräte an der PTB, Frank Märtens. „Wir prüfen sehr gründlich – und die Technik ist komplett neu.“
Der Experte rechnet damit, dass das Zulassungsverfahren seiner Behörde aber in der zweiten Hälfte kommenden Jahres abgeschlossen sein könnte.
Österreich und Niederlande sind Vorreiter
In Österreich und den Niederlanden gibt es die Section Control bereits seit Jahren. Während dort das Abfotografieren der Autos beim Einfahren und Verlassen des kontrollierten Abschnitts für den Datenschutz kein Problem darstellt, wurde in Deutschland zunächst untersucht, was dabei unter diesem Aspekt zu beachten ist.
Scharf geschaltet werden soll die neue Anlage an der B6 erst nach einem Testbetrieb. Während der Erprobung sollen Schilder auf die Überwachung hinweisen. Auf der stark befahrenen Straße drücken Autofahrer oft und gerne aufs Gas. (dpa/ag)