Berlin. Nach mehreren undementierten Medienberichten, wonach Verkehrs-Staatssekretär Klaus-Dieter Scheurle an die Spitze der Deutschen Flugsicherung (DFS) rücken soll, gilt die Nachfolge Scheurles ebenfalls als geklärt. Insider-Kreise berichten, dass Ministerialdirektor Michael Odenwald Scheuerle beerben könnte. Nach dem Regierungswechsel gelangte Odenwald wieder ins Bundesverkehrsministerium (BMVBS) und war vorher lange Jahre in der CDU/CSU-Fraktion als Verkehrsreferent beschäftigt. Odenwald, der unter anderem auch in den Aufsichtsräten des Flughafens Köln/Bonn und München sitzt, steht aktuell auch der Soko BER vor, die im BMVBS als Antwort auf die katastrophale Fehlentwicklung des neuen Berliner Flughafens gegründet wurde.
Der wahrscheinliche Wechsel von Scheurle an die Spitze der DFS löst auf Seiten der Koalition derweilen Kritik aus. Scheurle ist bisher Chef des DFS-Aufsichtsrats und war als solcher auch an der Entscheidung beteiligt, die Verträge der amtierenden Geschäftsführung nicht über 2012 hinaus zu verlängern. Die Grünen kritisierten, es werfe „erhebliche Fragen“ auf, wenn die Regierung ihren Einfluss auf die bundeseigene DFS nutze, damit der politische Beamte Scheurle die Leitung bekomme. „Der Wechsel hat Geschmäckle“, sagte die FDP-Haushaltspolitikerin Claudia Winterstein. Scheurle solle eine Karenzzeit von einem Jahr einlegen, fordert sie. Wie der Spiegel berichtet, wolle Scheurle sich allerdings nur eine Auszeit von drei Monaten gönnen.
Die DFS hat rund 5600 Mitarbeiter und koordiniert die Flugbewegungen im deutschen Luftraum. Zur Frage nach den Bezügen der bisherigen Geschäftsführung hatte die Bundesregierung berichtet, dass der Vorsitzende der Geschäftsführung, Dieter Kaden, im vergangenen Jahr insgesamt 434.000 Euro (erfolgsunabhängige und erfolgsabhängige Komponenten) erhalten habe. (jök)