Berlin. Der kontinuierliche Anstieg der Personalkosten hat die Kosten bei den Abwicklungsprozessen der Stückgutspediteure im ersten Halbjahr dieses Jahres gegenüber dem Vergleichzeitraum des Vorjahres um insgesamt 6,3 Prozent verteuert. Die regionale Ausweitung der Lkw-Maut auf Bundesstraßen und die gestiegenen Mautsätze haben ebenfalls zu dem signifikanten Anstieg der sendungsbezogenen Abwicklungskosten deutscher Stückgutnetze beigetragen.
Das zeigt die aktuelle Ausgabe des Kostenindex Sammelgutspedition, den der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) erheben lässt. Hier wurden die jeweils ersten sechs Monate der Jahre 2018 und 2019 verglichen. An der Erhebung beteiligten sich die Systemverkehr-Netzwerke von 24plus, CargoLine, Emons Spedition, Honold Logistik, IDS Logistik, ILN International Logistic Network, Online Systemlogistik, Rhenus Freight Logistics, Schenker Deutschland, VTL Vernetzte Transport Logistik und Friedrich Zufall mit insgesamt 99 Depots.
Mit einem Zuwachs von 5,7 Prozent und einem Anteil von über 52 Prozent trugen die Personalkosten demnach mit knapp drei Prozentpunkten zum Gesamtkostenanstieg bei. Diese Entwicklung setzt sich laut dem DSLV seit Jahren fort und wird vor allem vom anhaltenden Fahrermangel geprägt, der sich nun auch zunehmend auf die regionalen Verteilerverkehre auswirkt.
Lkw-Maut-Kosten über 50 Prozent gestiegen
Die strukturellen Änderungen der Lkw-Maut zum 1. Juli 2018 und zum 1. Januar 2019 ließen die Mautkosten bei den Sammelgutspeditionen der Untersuchung zufolge um 52,9 Prozent steigen. Damit trugen die Mautkosten trotz ihres geringen Anteils von nur knapp drei Prozent an den Gesamtprozesskosten mit 1,6 Prozentpunkten zur Erhöhung des Gesamtindex bei. Anteil an der Gesamtkostenerhöhung in den Stückgutnetzen hatten laut dem DSLV auch die Sachkosten mit 1,4 sowie die Treibstoffkosten mit 0,3 Prozentpunkten.
Die unterschiedlichen Zuwächse ergaben auch eine neue Gewichtung der einzelnen Kostenarten. Danach liegt der Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten jetzt bei 51,9 Prozent, die Sachkosten gehen mit 33,7 Prozent in die Betrachtung ein, Treibstoffkosten mit 10,2 Prozent und die Mautkosten mit 4,3 Prozent. In der anteiligen Gewichtung wuchsen die Mautkosten von ursprünglich knapp drei auf über vier Prozent. Blieben die Effekte der Maut- und Treibstoffkostenerhöhung unberücksichtigt, läge der Anstieg der sendungsbezogenen Abwicklungskosten immer noch bei 4,4 Prozent. (ag)