Perfekt temperiert liefern

Nicht nur bei den Kühlkoffern, auch bei ihren Aggregaten und den kleineren Kühl- und Pharmafahrzeugen für die letzte Meile verzeichnen die Hersteller zunehmende Nachfrage nach emissionsarmen und leisen Produkten. Nicht als Steigbügel fürs Marketing, sondern als Beitrag zur Klimaverbesserung - und nicht zuletzt als notwendige Reaktion auf den Dieselskandal. Ein Beispiel dafür ist bei Thermo King zu finden. Die Firma MJ Transport GmbH setzt seit dem letzten Jahr eine Scania-Zugmaschine kombiniert mit einem Kühltrailer mit SLXi Hybrid-Kühlaggregat ein. Als Diesel-/Elektro-Kombianlage kann die SLXi Hybrid auf Knopfdruck vom Diesel- in den Elektro-Antrieb wechseln - möglich dank einer Fernüberwachung über die integrierte Telematik. Motto: umweltschonende Umsetzung Sind leise, emissionsfreie Kühltransporte mit umweltschonenden Kühlaggregaten also keine Zukunfts-Vision mehr? "Kundenfahrzeuge zeigen, dass dies längst realisiert wird", erklärt Katrin Koch, Händlersprecherin der Thermo-King-Unternehmensgruppe. "Das gilt sowohl für die letzte Meile wie auch im Fernverkehr - entsprechende Fahrzeugantriebe vorausgesetzt." Auch bei der Hardware hat sich der Kühltechnik-Dienstleister um mehr Effizienz gekümmert. So werden nur noch Regel- und Aufzeichnungssensoren der Temperaturklasse plus/minus 0,5 Grad Celsius verwendet. Genaue Temperaturführung ermöglicht bei den Spectrum-Geräten die patentierte "PTC" (Precision Temperature Control). Nicht zuletzt sollen in den Kälteaggregaten Dieselmotoren arbeiten, die sogar die seit Januar dieses Jahres gültigen Emissions-Höchstgrenzen der EU-Richtlinie NRMM Stage 5 übertreffen. Interesse an umweltschonenden Technologien hin, Diesel-Fahrverbote her: Nicht nur das Angebot an Alternativen ist signifikant gewachsen - auch in Sachen Beratung hat sich viel getan. Im Segment der temperaturgeführten Transporte offerieren an der Kühltransportkette beteiligte Unternehmen ihren Kunden fundierte Betreuung bei der Umsetzung umweltschonender Kühllogistik-Konzepte. Last Mile und mehr Lösungen müssen nicht groß sein: Auch mit der neuen, emissionsfreien B-Serie für Kleinlaster und Lieferwagen bietet Thermo King eine GDP-Qualifikation. Frische Ideen für Last-Mile-Pharmatransporte kommen auch aus Hessen: Kühlfahrzeughersteller Winter präsentierte kürzlich eine autark betriebene Batteriekühlung - nicht nur im Elektrovan einsetzbar, sondern auch für gas-, benzinoder dieselbetriebene Fahrzeuge. Das 80 Kilogramm schwere System mit zwei Lithium-Ionen-Batteriemodulen ist kompakt (900 x 235 x 350 mm), zyklenfest und soll nach drei Stunden Ladezeit wieder voll geladen sein. Auf Touren mit vielen Stopps kann die Kühlung des Transporters bei abgestelltem Motor weiterbetrieben werden. So bleibt die temperaturempfindliche Ware unabhängig von dem Betrieb des Fahrzeugmotors frisch und genau temperiert. Pfiffige Ideen in Vorgaben integriert Auch beim Konkurrenten Kiesling geht die Entwicklung stetig weiter. Die Dornstädter haben eine komplett neue Paneeltechnik entwickelt, die für gute Isolierung sorgt. Das zum Patent angemeldete Verfahren sorgt laut Hersteller für maximale Laderaumbreite sowie Hygieneoptimierung, auch dank komplett planen Innenwänden. Bei diesem passgenauen Stecksystem des Kühlfahrzeugaufbauers werden Scheuerleisten und Ankerschienen sauber und nahezu fugenlos miteinander verbunden. Das Ergebnis: eine 55 Millimeter starke Isolierung bei maximaler Innenbreite im Laderaum. Der Standard von 2470 Millimeter wird auf 2480 Millimeter aufgestockt, die gesetzlich vorgegebene 2600 Millimeter Außenbreite dennoch eingehalten. Dazu gehören auch Lösungen, die dem Fahrer im täglichen Einsatz helfen - befand Kögel bei der Überarbeitung seines Cool-Pur-Ferro-Trailers. Ein neuer Aluminiumboden reduziert nicht nur die Geräuschbildung beim Be- und Entladen, was Lieferungen außerhalb der geregelten Öffnungszeiten für Anwohner erträglicher macht. Zusätzlich sorgt beim Kögel-Trailer eine weiterentwickelte, FCKW-freie Spezialschäumung für bessere Isolierung. Für Dauerbetrieb wurde die Stahldeckschicht innen Hart-PVC-beschichtet, der Wärmedurchgangskoeffizient (K-Wert) verbessert: 45/60 Millimeter starke Seitenwände, ein 85-Millimeter-Dach sowie der 12,5 Zentimeter starke Boden verringern den Energieverbrauch. Verfeinertes Telematik-Angebot Neben Hardware-Updates haben die Burtenbacher in Sachen Kühlfracht auch ihre Telematik-Anbindungen verfeinert: Das entsprechende Paket erfasst nicht nur Daten der Temperatursensoren und -schreiber. Verarbeitet werden auch die Position in Echtzeit, Koppelstatus sowie EBS-Daten und Türkontaktschalter. Wie bei Kögel ist auch der Cool Liner von Krone nach EIPL (European Institute for Pharma Logistics GmbH) zertifiziert - der Werlter Fahrzeugbauer setzt bei seiner Pharmalösung zusätzlich auf Pharmaserv. Deren Zertifikat soll ein ununterbrochenes Monitoring der Temperaturdaten sicherstellen, was eine homogene Temperaturverteilung nachweisen kann. Die wendige Cool-Liner-City-Variante besitzt eine am Fahrgestell verschraubte Zwangslenkung und erlaubt dank 25 Grad Lenkwinkel enge Fahr- und Rangiermanöver. Mitbewerber Chereau setzt jenseits des Rheins bei seinem Chereau-Next-Kühlauflieger auf CAN-Bus-Technologie. Damit kommunizieren einzelne Trailerbauteile über ein Netzwerk miteinander und erreichen einen erweiterten Automatisierungsgrad. Neue Funktionen werden so möglich, um moderne Kühlaggregate einzubinden und deren Leistung und Sicherheit weiter zu verbessern. Carrier Transcold hat für den Pharmabereich und zur Einhaltung der GDP-Richtlinie eine Reihe von Aggregaten parat, mehr Effizienz als der bisherige Vector 1950 verspricht etwa der neue HE 19. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Kühlfahrzeuge www.verkehrsrundschau.de/dossiers Anbieter (Auswahl) Carrier Transicold www.carrier.comChereau S.A.S. www.chereau.comSchmitz Cargobull www.cargobull.comKiesling Fahrzeugbau www.kiesling.deKögel Trailer www.koegel.comKress www.kress.euFahrzeugwerk Bernard Krone www.krone-trailer.comThermo King www.thermoking.deWinter Fahrzeugtechnik www.winter-kuehlfahrzeuge.de

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