Tilburg. Die Logistikunternehmen H. Essers aus dem belgischen Genk und GVT aus dem niederländischen Tilburg haben gemeinsam mit Partnern einen ersten Gütertransport im kombinierten Verkehr (KV) mit rein digitalen Frachtpapieren durchgeführt. Per Lkw, Zug und wieder Lkw wurde eine Lieferung des Klebstoffherstellers Bostik papierlos von dessen Werk in Tilburg zu Kunden im westpolnischen Rzepin befördert. Ermöglicht wurde das durch die Kombination des digitalen Frachtbriefs für Lkw (E-CMR) mit dem digitalen Frachtdokument für den Schienengütertransport (E-CIM), wie niederländische Medien berichten.
„Soweit wir das beurteilen können, ist das eine Weltpremiere“, kommentierte Frans van den Boomen vom niederländischen Logistik-Cluster NewWays Noord-Brabant. Die Lieferzeit zwischen Tilburg und Rzepin würde sich dank der rein papierlosen Abwicklung des Transports und des frühzeitigen Übermittelns der Daten in die unterschiedlichen Systeme um zwei Stunden verkürzen. Statt bislang 14 Stunden sei die Warenlieferung jetzt in zwölf Stunden erfolgt. Die Kapazitäten des KV-Korridors würden dadurch erhöht.
H. Essers und GVT hatten vor zwei Jahren den KV-Korridor Tilburg-Rzepin gegründet. In Zusammenarbeit mit regionalen Wirtschafts- und Logistikpartnern sowie der Universität Breda wurde das Projekt des „E-JointCorridor“ entwickelt. Ziel des Projektes ist es jetzt, weitere Unternehmen dafür zu gewinnen, Waren papierlos auf dem Korridor per Straßen-Schienen-KV zu transportieren. (kw)