Basel. Für das erste Halbjahr 2012 muss der Schweizer Logistikdienstleister Panalpina mit minus 12 Millionen Schweizer Franken (10 Millionen Euro) ein negatives operatives Ergebnis (Ebit) ausweisen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres betrug das Ebit noch plus 90,7 Millionen Schweizer Franken (75,5 Millionen Euro). Das negative Ergebnis ist laut Panalpina auf Rückstellungen von insgesamt 59 Millionen Schweizer Franken (49 Millionen Euro) für eine von der EU-Kartellbehörde verhängte Kartellstrafe im ersten Quartal zurückzuführen. Die EU-Kommission hatte gegen Panalpina wegen unerlaubter Absprachen im Bereich Luftfracht eine Millionenschwere Kartellstrafe verhängt.
Bezogen auf das zweite Quartal liegt das Ebit bei 22,9 Millionen Schweizer Franken (19 Millionen Euro) und damit deutlich im positiven Bereich. Der Konzerngewinn für das zweite Quartal beträgt 17,3 Millionen Schweizer Franken (14,4 Millionen Euro).
Die Seefracht verzeichnete für das zweite Quartal und auch bezogen auf das gesamte erste Halbjahr einen neuen Volumenrekord. Panalpina verschiffte 7 Prozent mehr Standardcontainer (TEU) als im Jahr zuvor und wuchs damit doppelt so schnell wie der Markt. Aufgrund von Ratenerhöhungen der Reedereien - insbesondere auf der Route Asien-Europa - nahm der Bruttogewinn pro TEU Seefracht um 5 Prozent ab. Panalpina konnte die Erhöhungen im zweiten Quartal nach eigenen Angaben noch nicht vollständig an die Kunden weitergeben.
Die Luftfracht war im zweiten Quartal mit einem Minus von 3 Prozent rückläufig, schrumpfte aber weniger stark als der Markt (- 4 Prozent). Bezogen auf das gesamte erste Halbjahr liegt das Minus des Luftfrachtvolumens bei sechs Prozent im Jahresvergleich.
„Wir rechnen mit einer leichten Erholung des Luftfrachtmarktes und einem anhaltenden Wachstum in der Seefracht im zweiten Halbjahr 2012. Weitere signifikante Ratenerhöhungen sind sowohl in der Luft- als auch Seefracht unwahrscheinlich,“ sagt Panalpina-Chefin Monika Ribar bei Vorstellung der Zahlen. (diwi)
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