Wien: Auf dem österreichischen Bahngüterverkehrsmarkt buhlen derzeit 23 Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) um Kunden und Ladung. Die Stimmung unter ihn ist nicht schlecht, doch der Konkurrenzkampf ist enorm. Die erste Geige spielt die Rail Cargo Group mit 103 Millionen Tonnen pro Jahr und einem Umsatz von 2,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Den Markt streitig machen sie sich mit ihren meist kleineren EVU, wie beispielsweise der deutschen Lokomotion mit Sitz in München, die auf der Tauern-Achse viele Verkehre Richtung Triest fährt und gleichzeitig auf der Brennerroute Einbußen hinnehmen muss. Lokomotion-Geschäftsführer Armin Riedl kritisiert die seiner Meinung nicht fairen Trassenpreise und Rabatte auf dem österreichischen Bahnnetz. Er sieht in Österreich verkehrspolitischen Handlungsbedarf bei der Förderung des Kombinierten Verkehrs.
Für die LTE Logistik- und Transport mit Niederlassungen zwischen den Niederlanden und Rumänien ist „Preisdumping wieder modern“, wobei die Leistung gleichzeitig sinkt, hat deren Geschäftsführer Andreas Mandl den Eindruck. Für ihn ist klar: Per saldo werden die besseren und nicht die billigeren unter den EVU den Konkurrenzkampf für sich entscheiden. Was sich die EVU wünschen, sind unter anderem weniger administrative Barrieren etwa bei der Zulassung von Fahrzeugen und faire Wettbewerbsbedingungen gegenüber dem Hauptkonkurrenten LKW. Kunden, die zu kleineren EVU gehen erwarten von diesen verstärkt Gesamtverkehrskonzepte, die unterm Strich einen Mehrwert generieren. (mf)