Die Rail Cargo Group (RCG), Güterzugsparte der ÖBB, erhöht ihre Preise. Nach eingehenden, internen Berechnungen würden die gestiegenen Kosten für das Unternehmen in zwei Tranchen im Markt weitergeben, wie RCG mitteilt. Insgesamt werden die Preissteigerungen demnach bei 20 Prozent liegen.
2023 würden Kostensteigerungen erwartet, die im Energiemarkt dreistellig sein werden. Hinzu kämen Kosten für Material und Personal, die vielfach zweistellig sind, sagte RCG-Chef Clemens Först am 21. November in einer Pressekonferenz.
„Das ist einmalig in der Geschichte. Die Preiserhöhungen sind alternativlos, da wir uns in einem engen Markt befinden, und wir sind auch eine energieintensive Branche.“ Die erste Preisanpassung werde exklusive Energiekosten erfolgen, in einem zweiten Schritt werde ein Energieaufschlag verrechnet.
Herausforderndes Jahr 2022
Das Jahr 2022 sei von diversen Krisen geprägt gewesen, sagte ÖBB-Chef Andreas Matthä. Zu Ukraine-Krieg, Covid und Klimawandel kämen „die internationale Lieferkettenproblematik und eine Baustellensituation, die ihresgleichen gesucht hat, vor allem in Südosteuropa und Deutschland“.
Das Unternehmen zog auch eine Zwischenbilanz zu seinem Beitrag am Transport von Getreide auf dem Schienenweg aus der Ukraine: Zwischen März bis Ende Oktober habe sich der Weizentransport aus der Ukraine laufend erhöht. Bisher habe RCG eine Million Tonnen aus dem Land transportiert, sagte Matthä.
„Das RCG-Geschäft war in diesem Jahr extrem herausfordernd“, sagte Först. „Wir werden es schaffen, positiv zu bilanzieren.“