Wien. In Österreich gilt ab 2013 das neue Antikorruptionsgesetz. Diese bringt mit sich, dass alle 40.000 Mitarbeiter des ÖBB-Konzerns zu „Amtsträgern“ werden, für die ab dem Zeitpunkt strenge Benimm-Regeln im Umgang mit Kunden und Lieferanten gelten. Kürzlich bekamen alle 25.000 ÖBB-Lieferanten von Martin Schwarzbartl, Leiter der Antikorruptionsstelle im ÖBB-Konzern einen Brief, in dem diese ersucht werden, die ÖBB-Mitarbeiter künftig nicht mehr mit schönen Geschenken, Einladungen etc. „in Versuchung“ zu bringen.
Für alle Mitarbeiter gelten strenge Verhaltensregeln, für deren praktische Umsetzung Schwarzbartl mit einem Team von zehn Mitarbeitern seit April dieses Jahres verantwortlich zeichnet. Wenn ÖBB-Mitarbeiter fremde Zuwendungen im Wert von mehr als 100 Euro erhalten, dann widerspricht das dem sogenannten „Code of Conduct“ und ist „möglicherweise auch von strafrechtlicher Relevanz“, sagt Schwarzbartl gegenüber der VerkehrsRundschau. Mit einem straffen Compliance-Management will man Schaden vom Unternehmen fernhalten. Die ÖBB waren in der Vergangenheit wiederholt in pikante Korruptionsfälle involviert wie beispielsweise in undurchsichtige Finanztransaktionen. (mf)