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Obligatorisches Wiegen von Containern weiter ungewiss

29.10.2012 12:02 Uhr
Obligatorisches Wiegen von Containern weiter ungewiss
Falsche Gewichtsangaben bei Containern sind eine Gefahr für die Mitarbeiter auf Schiffen und in den Häfen
© Foto: Fotolia/Binkski

Auf dem Weg zu einer international verbindlichen IMO-Regelung für das Wiegen von Containern müssen noch viele Fragen geklärt werden.

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London. Auf dem Weg zur einer Regelung der International Maritime Organisation (IMO) zum obligatorischen Wiegen von Containern vor der Verladung gibt es offenbar noch viel Klärungsbedarf. Das wurde auf einem Seminar der „International Cargo Handling Coordination Association“ (ICHCA) in London deutlich. Der Industrieverband berät die IMO bei Fragen der Sicherheit und soll einen Report erstellen, der beim nächsten Treffen des zuständigen IMO-Unterausschusses im September 2013 präsentiert werden soll. Der britische Branchenverband „British International Freight Association“ hat über die Ergebnisse des ICHCA-Seminars berichtet.

Im Rahmen der gültigen Solas-Regularien (Safety of Life at Sea) sind die Verlader verpflichtet, korrekte Angaben zu den Containergewichten zu übermitteln. Die geplanten neuen IMO-Regelungen sehen vor, dass das Gewicht tatsächlich verifiziert werden muss. Wer dafür verantwortlich sein soll und wie das Wiegen der Boxen technisch ablaufen soll ist allerdings weitgehend ungeklärt und weiterhin strittig.

Keiner will den schwarzen Peter

„Die vorgeschriebene Wägung berücksichtigt keine Fehler bei der Beladung und wird ebenso nicht die Gewichtsänderung während des Transports durch Wassereintritt und Kondensierung berücksichtigen“, warnte der Generalsekretär des Global Shippers Forums Chris Welsh. Welsh erklärte: „Die meisten Versender besitzen keine Wiegeeinrichtung. Daher muss die Wägung woanders - am besten im Hafenterminal - durchgeführt werden.“ Der Direktor des britischen Verbandes der LKW-Transportunternehmer „British Road Haulage Association“, Peter Cullum, gab allerdings zu bedenken: „In vielen Fällen ist es den LKW-Fahrern nicht erlaubt, das Terminal der Reeder zu betreten. Daher gibt es für den Fahrer keine Möglichkeit von einer eventuellen Überladung seines Containers zu erfahren.“ Der Leiter der Gesundheits- und Sicherheitsabteilung bei Terminalbetreiber Hutchison Port, David Wilson, ergänzte: „4500 LKW täglich passieren alleine die Tore in Felixstowe. Hier ist eine Brückenwaage keine Option. Eine Wägung durch die Verladekrane ist ebenfalls ausgeschlossen, da die Identifizierung einer überladenen Box zwischen Kai und Schiff viel zu spät ist.“ Er plädierte dafür, die Reedereien stärker zur Verantwortung zu ziehen. Die Häfen könnten die Reedereien nur unterstützen, aber keinerlei Haftung übernehmen.

Reeder fordern flexiblen Ansatz

„Wir haben mehr als nur eine Methode und viele mögliche Orte, die Wägung von Containern durchzuführen – es muss wahrscheinlich einen flexiblen Ansatz geben“, sagte John Leach, Leiter des Frachtmanagements bei der Reederei Maersk Line.

Beim letzten Treffen des IMO-Unterausschusses DSC 17 (Dangerous Goods, Solid Cargoes and Containers) Ende September konnten in der Frage einer einheitlichen Regelung zum Wiegen von Containern keine nennenswerte Fortschritte erzielt werden, obwohl es eine breite Unterstützung seitens der Industrie und einiger Länder gegeben hatte, darunter die USA, Dänemark und die Niederlande. Einwände der Nationen Griechenland, Zypern und Panama waren die Ursache. Das dürfte zu einer weiteren Verzögerung des Prozesses um mindestens ein Jahr führen. (rup)

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