Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen fordert mehr Tempo beim Ausbau von Häfen und Wasserstraßen. Experten rechneten bis 2030 mit einem starken Wachstum des Güterverkehrs von und nach NRW und einer Verdopplung des Containerverkehrs, sagte Verkehrsminister Michael Groscheck (SPD) am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag. Als „Binnenschifffahrtsland Nummer eins in Deutschland” und als eine „führende Logistikdrehscheibe” müsse NRW diese Chance nutzen. Die Binnenschifffahrt sei umweltfreundlich, betonte er bei Vorstellung eines neues Konzept für Wasserstraßen, Häfen und Logistik.
Das Land verfüge über 720 Kilometer Wasserstraßen und 122 Häfen, darunter dem größten Binnenhafen Europas in Duisburg. In der Kernbranche der Logistik beschäftigten knapp 28.000 Unternehmen rund 314.000 Mitarbeiter und erzielten einen Jahresumsatz von rund 70 Milliarden Euro.
Bestehende Häfen sollen vor einem „Heranrücken von Wohn- und Gewerbebebauung” geschützt werden, kündigte Groschek an. Nur in Ausnahmefällen sollten 34 ausgewiesene „Hafenvorranggebiete” auch für andere Zwecke wie Wohnungen oder Gewerbe genutzt werden. Der Minister forderte den Bund auf, mehr Mittel in Erhalt und Betrieb der Wasserstraßen zu investieren. (dpa)