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Niedersachsen will holprige Landstraßen in Schuss bringen

08.08.2016 14:15 Uhr
Niedersachsen will holprige Landstraßen in Schuss bringen
Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies will die Landstraßen seines Bundeslandes auf Vordermann bringen lassen
© Foto: Picture Alliance/dpa/Daniel Naupold

Ein Sechstel des niedersächsischen Netzes ist ein Sanierungsfall. Mit dauerhaft mehr Investitionen will Minister Lies Schlaglöchern und Spurrillen den Garaus machen.

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Hannover. Ein Sechstel des niedersächsischen Landstraßennetzes befindet sich in einem schlechten Zustand, seit 2010 aber hat sich die Gesamtlage erheblich verbessert. Bei der Vorlage des Straßenzustandsberichts 2015 kündigte Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) am Montag auch für die kommenden Jahre erhöhte Investitionen an.  „Unser Ziel ist es, die Quote der schlechten Straßen weiter zu verringern.” 60,3 Prozent der 8000 Landstraßenkilometer befanden sich 2015 in gutem Zustand, 23,2 Prozent in mittlerem Zustand. 16,5 Prozent - das waren 1330 Kilometer - erhielten schlechte Noten. 2010 waren dies noch 22,2 Prozent.

Spezialfahrzeuge waren für die Erfassung des Zustands auf den Landstraßen und den 4500 Kilometern Radwegen entlang von Landstraßen unterwegs. Die Erfassung und Bewertung des Fahrbahn- und Radwegezustands ist Grundlage für eine systematische Unterhaltung, bei der es um eine Einstufung von Bauarbeiten nach Dringlichkeit geht. Mit Hilfe einer Kamera- und Lasertechnik wurden Straßen auf Ebenheit, Substanz und Griffigkeit der Fahrbahn hin untersucht. Auf den Radwegen kam ein Kamerasystem zum Einsatz, das in Quads untergebracht ist.

Wie schon im laufenden Jahr sollen bis 2020 jährlich jeweils 85 Millionen Euro in den Erhalt der Landstraßen sowie den Erhalt und Neubau dazugehöriger Radwege fließen, sagte Lies. Weil in früheren Jahren deutlich weniger Geld für den Landstraßenerhalt aufgewendet wurde, gelte es derzeit, einen Investitionsstau von 250 Millionen Euro abzuarbeiten, der in der Zeit von 2004 bis 2013 entstanden sei. Seit 2010 wurden 1735 Kilometer Landstraße saniert, im Durchschnitt ist eine Erneuerung alle 25 Jahre fällig.

Großer Bedarf bei den Ortsdurchfahrten

Ein verhältnismäßig größerer Sanierungsbedarf ergab sich wie schon 2010 bei den Ortsdurchfahrten. 39,8 Prozent aller Landstraßenabschnitte innerorts befanden sich 2015 in einem schlechten Zustand, außerhalb von Ortschaften waren dies lediglich 10,4 Prozent. Eine Ursache für so manche holprige Piste innerorts: Hier wird eine Straßensanierung oft mit Kanalarbeiten oder anderen anstehenden Maßnahmen kombiniert, so dass es mitunter etwas länger dauert, bis alles aufeinander abgestimmt ist und die Bagger anrollen.

Bei den Radwegen an Landstraßen zeigte sich, dass 855 der 4500 Kilometer in einem fahrradunfreundlichen Zustand sind, dies waren fünf Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Wie Lies sagte, reichten die für den Erhalt vorgesehenen fünf Millionen Euro nicht aus, benötigt würden auf Basis der Zustandserhebung zweieinhalb Millionen mehr. Die Summe solle beim Finanzministerium losgeeist werden. (dpa)

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