Den Haag. Die niederländische Regierung wird die aktuellen Steuervergünstigungen für LNG-Lkw mit Ende des laufenden Jahres einstellen. Das kündigte Finanzstaatssekretär Menno Snel in einem Schreiben an das niederländische Parlament an. Der größte niederländische Verband für Straßengütertransport und Logistik, TLN, kritisiert die Entscheidung.
Die Steuervergünstigungen waren vor knapp fünf Jahren eingeführt worden und laufen zum Ende des Jahres ab. Eine Verlängerung war dem Finanzministerium in einem Evaluierungsbericht über den Erfolg der Maßnahme zwar nahegelegt worden. Das Ministerium folgte dieser Empfehlung jedoch nicht.
Kaum ein Unterschied zu Diesel-Lkw
Als Grund führt Staatssekretär Snel an, dass sich LNG-Lkw in ihrer Gesamtbilanz bei der Umweltverträglichkeit kaum von Diesel-Lkw der Euro-6-Klasse unterscheiden würden. Deshalb sei eine gezielte Förderung für LNG-Lkw in einer Kosten-Nutzen-Rechnung nicht weiter zu rechtfertigen.
Für Lkw, die mit reinem Bio-LNG fahren würden, sehe das schon wieder anders aus. Aber für eine gezielte Förderung solcher Fahrzeuge müsste sich Bio-LNG noch weiterentwickeln, was auf absehbare Zeit nicht der Fall sein werde, so der Staatssekretär.
TLN wollte Verlängerung der Förderung
Der TLN hatte sich schon vor Monaten für eine Verlängerung der Förderung bis 2022 stark gemacht. Das würde den Unternehmen eine Perspektive für langfristige Investitionen ermöglichen. Der jetzige Ausstieg sei ein schwerer Rückschlag bei den Bestrebungen, den CO2-Ausstoß im Straßengütertransport zu verringern. Außerdem torpediere es die Bemühungen, Bio-LNG als neuen Kraftstoff zu etablieren, teilte TLN mit.
Das Förderprogramm der niederländischen Regierung war 2014 gestartet. Es hatte zum Ziel, bis Ende 2018 mindestens 1455 LNG-Lkw in den Niederlanden auf die Straßen zu bringen. Zurzeit sind lediglich rund 500 LNG-Lkw in den Niederlanden zugelassen. Als einen Grund für den Misserfolg erkennt Staatssekretär Snel an, dass das Netz an LNG-Tankstationen noch nicht gut genug ausgebaut sei. (kw)