Paketdienste im Fokus: Nicht meckern, lieber angemessen zahlen

Kurz vor dem Weihnachtsfest der Paket-Rekorde steht die KEP-Branche erneut in keinem guten Licht: Erst haben WDR-Fernsehreporter kürzlich mehrere Missstände bei Servicepartnern von Hermes aufgedeckt, woraufhin zwei Staatsanwaltschaften mit der Ermittlung begonnen haben. Dann berichtete die Bundesnetzagentur von einer deutlichen Zunahme der Beschwerden bei der Postzustellung, weshalb nun die Verbraucherzentrale in NRW ein neues Informationsportal für verärgerte Kunden gestartet hat. Noch nie war der Druck so groß Die Paketdienste werden angesichts des boomenden Online-Versandhandels der immer weiter wachsenden Sendungsmengen anscheinend nicht mehr Herr. Zwar ist man in der Zentrale von Hermes bemüht, gegen unfaire Arbeitsbedingungen innerhalb des eigenen Netzes vorzugehen. Maßnahmen für eine ordentlichere Paketzustellung nutzen aber offensichtlich wenig, wenn Subunternehmer wegen Mini-Margen um das wirtschaftliche Überleben kämpfen. Der Hermes-Konkurrenz geht es kaum besser. Ständig mehr, immer schneller und möglichst billig sollen Paketdienste transportieren. Dabei stoßen sie zunehmend an Kapazitätsgrenzen - etwa im Straßenverkehr und im Personalbereich. Kein Wunder, dass das auf Dauer nicht gut gehen kann. Wenn jetzt Hermes-Geschäftsführer Frank Rausch vor einer "Verbreitung einer gefährlichen Null-Versandkostenmentalität" warnt, hat er vollkommen recht. An den Preisen für die Paketzustellung muss sich etwas ändern; wer Qualität will, muss auch dafür bezahlen! Und diejenigen, die sich über Hermes und Co. empören, sollten vorher ihr eigenes Konsumverhalten hinterfragen.

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