Zürich. Die DB Cargo erhofft sich durch die neuen Eisenbahntunnel in der Schweiz einen kräftigen Schub. Nach der offiziellen Eröffnung des Gotthard-Basistunnels am 1. Juni und mit dem 2021 fertig gestellten Ceneri-Basistunnels rechnet DB Cargo-Chef Jürgen Wilder mit einem Wachstum von 5 Prozent jährlich auf der Gotthard-Linie. Das würde einem Plus von 500 Zügen pro Jahr entsprechen. Diese Prognose gab Wilder vor Journalisten anlässlich der Einweihung des Gotthard-Basistunnels ab.
250.000 bis 350.000 Trailer jährlich mehr auf der Gotthard-Route
Nach dem Ausbau des 4-Meter-Korridors, der erst mit der Inbetriebnahme des Cenari-Basistunnels gewährleistet ist, wird laut dem schweizerischen Bundesamt für Verkehr (BAV) mit einem zusätzlichen intermodalen Potential von 250.000 bis 350.000 Trailer pro Jahr gerechnet werden. Das entspricht einem Volumen von 15.000 Zügen jährlich.
DB Cargo rechnet mit Produktivitätssteigerungen in Höhe von 25 Prozent
Mit dem neuen Gotthard-Tunnel ergeben sich viele Vorteile für die Bahnen: Die Kapazität auf der Strecke erhöht sich von 180 auf 260 Züge pro Tag. Die Fahrtzeit verringert sich um30 Minuten. Und weil es sich um eine Flachbahn handelt, wird nur noch für schwere Züge in Richtung Norden für eine kurze Distanz eine zweite Lokomotive benötigt. „Wir rechnen mit mit einer Produktivitätseinsparungen im Wagenladungsverkehr von bis zu 25 Prozent, wenn der Ausbau des 4-Meter-Korridors abgeschlossen ist“, sagte Wilder angesichts der Vorteile. Das betreffe jedoch nur den Abschnitt in der Schweiz. Allerdings sei unklar, ob nicht das neue Trassenpreissystem auf dieser Route zu einer Verteuerung führen werde. Außerdem habe die Schweiz angekündigt, für Intermodal-Transporte die Subventionen ab 2023 zu streichen.
35 Prozent der Erlöse im Alpentransit erwirtschaftet DB Cargo über die Gotthard-Strecke
Für DB Cargo ist die Gotthard-Route einer der wichtigsten Strecken im Gesamtnetz. 9000 Züge fährt das Unternehmen jährlich auf dieser Route. Das sind ein Drittel aller Güterzüge, die auf diesem Pass fahren. Hinzu kommen im Alpentransit weitere 3000 Züge über den Lötschberg (ebenfalls Schweiz) sowie 16.000 Züge via Österreich. Über den Gotthard erwirtschaftet die DB Cargo 35 Prozent der Erlöse im alpenquerenden Verkehr. (cd)
