Erstfeld. Bahnchef Rüdiger Grube hat die Verzögerungen beim Ausbau der Zubringerstrecken für den neuen Gotthard-Tunnel verteidigt. Der Ausbau der deutschen Zubringerstrecke Karlsruhe-Basel brauche die Unterstützung der Bürger, sagte Grube am Mittwoch angesichts von 170.000 Einwendungen von Anwohnern, Gemeinden und Landkreisen. „Wir wollen die Bevölkerung mitnehmen.” Es liege daher in der Natur der Abläufe, dass Zeitziele nicht immer eingehalten werden könnten. Es gehe Schritt für Schritt weiter. „Wir freuen uns, dass wir sukzessive Fortschritte machen”, sagte der Bahnchef im Schweizer Fernsehen SRF.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sicherte zu, dass Deutschland alles daran setzen werde, den Güterverkehr Richtung Gotthard steigern zu können. In den Ausbau der Rheintalstrecke seien bisher 2 Milliarden Euro investiert worden, weitere 6,5 Milliarden Euro stünden bereit, sagte der CSU-Politiker im SRF. „Wir werden die anderen Varianten der Zuläufe zum Gotthard-Tunnel genauso schnell ertüchtigen.” Der Gotthard-Tunnel ist der mit 57 Kilometern längste Eisenbahntunnel der Welt. Er soll die Verlagerung weiter Teile des Güterverkehrs zwischen Deutschland und Italien auf die Schiene ermöglichen. (dpa)