Panama-Stadt. Nach mehr als acht Jahren Bauzeit und vielen Verzögerungen soll der erweiterte Panamakanal am 26. Juni eröffnet werden. Zu der Zeremonie würden rund 70 Staats- und Regierungschefs eingeladen, sagte der panamaische Präsident Juan Carlos Varela am Mittwoch. Ursprünglich sollte die ausgebaute Wasserstraße bereits 2014 für den Schiffsverkehr freigegeben werden. Streiks und Geldstreitigkeiten mit den Baufirmen verzögerten die Fertigstellung allerdings immer wieder. Die Erweiterung kostete rund 5,25 Milliarden US-Dollar (nach aktuellem Kurs rund 4,7 Milliarden Euro).
„Mit der Einweihung dieses Projekts unterstreichen wir einmal mehr unsere historische Berufung als Transitroute und Ort des Zusammentreffens der Zivilisationen“, sagte der Staatschef. Der Leiter der Kanalverwaltung, Jorge Luis Quijano, sagte, der erweiterte Kanals habe eine Reihe strenger Tests bestanden.
Der Panamakanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Pro Jahr passieren ihn etwa 14.000 Schiffe, etwa sechs Prozent des Welthandels werden durch ihn abgewickelt. Mit der Erweiterung reagierte die Kanalverwaltung auf den Trend, aus Effizienzgründen immer größere Schiffe auf die Weltmeere zu schicken. Nach dem Ausbau sollen auch Schiffe der sogenannten Postpanamax-Klasse mit bis zu 14.000 Containern geschleust werden können.
Für den Ausbau wurden auf der Atlantik- und Pazifikseite neue Zufahrten ausgehoben, zwei neue Schleusen gebaut und die engste Stelle des Kanals, der sogenannte Culebra Cut, verbreitert und vertieft. Insgesamt räumten die Arbeiter rund 110 Millionen Kubikmeter Erde und Gestein ab. (dpa)