Koblenz/Mainz. Der Koblenzer Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz hat für die seit Jahrzehnten diskutierte Mittelrheinbrücke eine neue Verkehrsuntersuchung in Auftrag gegeben.
Im März soll der Startschuss für eine Umweltverträglichkeitsstudie folgen, wie das Mainzer Innenministerium der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die Verkehrszählungen im Mittelrheintal seien im Frühjahr und Herbst geplant. Für die Umweltstudie sei die Betrachtung einer gesamten Vegetationsperiode nötig, so dass ihre Ergebnisse im Sommer 2020 erwartet würden. Nach einem neuen Raumordnungsverfahren bis 2021 sollen Planfeststellung, Ausschreibung und Bau der Brücke nahe der Loreley folgen. Klagen sind allerdings nicht ausgeschlossen.
Innenminister Roger Lewentz (SPD) sagte der dpa: "Wir würden uns sehr freuen, wenn wir die Rheinquerung bis zur Bundesgartenschau 2029 im Welterbe Oberes Mittelrheintal haben würden." Ein Tunnelbau sei vom Tisch: "Auch die Kosten sprechen für eine Brücke." Zu den in früheren Jahren veranschlagten 40 Millionen Euro für einen Brückenbau erklärte Lewentz: "Preissteigerungen sind natürlich möglich." Die Kosten sämtlicher Gutachten für das Land schätzte er auf rund 660.000 Euro.
Die Abstimmung mit dem Unesco-Welterbekomitee solle parallel zum Raumordnungsverfahren laufen, um Zeit zu sparen: "Ich bin zuversichtlich, dass wir die Unesco von der Notwendigkeit und der Welterbeverträglichkeit der Mittelrheinquerung überzeugen können."
Die Verkehrsstudie soll die voraussichtliche Zahl von Fahrzeugen über eine Brücke zwischen St. Goar und St. Goarshausen ermitteln. Einer Prognose von 2009 zufolge wären es pro Tag nur höchstens 7000. Das spräche nicht für eine große überregionale Bedeutung. (dpa)