Ulm. Bis 2050 soll der europäische Straßengüterverkehr emissionsfrei unterwegs sein. Eine Mammutaufgabe. Wie kann das geschafft werden? Die Haltung der Hersteller ist klar: Wasserstoff ist das Mittel der Wahl. Brennstoffzellen-Lkw sollen nach Meinung und Hoffnung der Entscheider irgendwann eine ähnliche Reichweite wie dieselbetriebene Zugfahrzeuge erreichen. Jetzt rüsten sich mehrere Hersteller für die Markteinführung.
H2Accelerate gegründet
Iveco, die Daimler Truck AG, die Volvo Group sowie die Tankstellenbetreiber OMV und Shell wollen künftig einen Teil des Weges gemeinsam bestreiten. Sie gründen dafür die Interessensgemeinschaft H2Acclerate. Wie es in einer gemeinsamen Pressemitteilung heißt, verfolgt der Zusammenschluss drei Hauptziele:
- Die Akquirierung öffentlicher Gelder für die Einführung von Vorserienmodellen
- Gewinn von Informationen über die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit von wasserstoffbetriebenen Lkw
- Vernetzung mit politischen Entscheidungsträgern.
Wann geht es los?
Spannend ist außerdem die Frage, wann sich erstmals ein Hersteller mit einem Brennstoffzellen-Lkw auf den Markt traut. Hierauf findet sich in der Pressemitteilung noch keine Antwort. Allerdings definiert H2Accelerate schon einmal zwei Phasen, in denen gearbeitet werden soll:
Eine erste Phase, in der es vielleicht hunderte Lkw und weniger als 20 Tankstellen an ausgewählten Standorten auf dem Markt gibt. In dieser Zeit sollen unter anderem Tankstellenkonzepte, vor allem solche mit hoher Kapazität, getestet werden.
Die zweite Spanne stellt dann die breite Einführung von Wasserstoff-Lkw dar. H2Accelerate schätzt, dass dies in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre der Fall sein wird. Breite Einführung bedeutet in diesem Fall vierstellige Produktionszahlen pro Jahr, damit schnell bis zu 10.000 Lkw auf dem Markt sind. So sollen die wichtigsten Transportrouten abgedeckt werden. Parallel dazu steht die Weiterentwicklung der Tankinfrastruktur auf dem Plan. (ff)