Lehrte. Angesichts der geplanten Verkehrswende geht bei Hannover ein neuartiger Containerbahnhof in Betrieb, der mehr Güter auf die Schiene holen soll. Nachdem der Bau des sogenannten Megahubs in Lehrte praktisch abgeschlossen ist, habe das Terminal zum Umschlag von Containern zwischen Zügen und Lkw sowie Zügen untereinander den Testbetrieb aufgenommen, teilte die Deutsche Bahn mit. Ab April soll dann der reguläre Umschlag von Gütern im normalen Verkehr beginnen. Es handelt sich um den ersten Containerbahnhof dieser Art in Deutschland.
Güter sollen in dem Bahnhof schneller, leiser und ökonomischer umgeschlagen werden und so die Vorteile von Straße und Schiene optimal nutzen. Nach Bahnangaben soll das Terminal zu einem Zuwachs im kombinierten Verkehr führen. Der neuartige Umschlag ermöglicht das Umladen der Container mit Hubbrücken auf andere Züge. Dadurch wird der Bahntransport von Containern auch auf Verbindungen interessant, auf denen sich der Einsatz kompletter Züge nicht lohnt. Für die Bahn zeitaufwendiges, teures und für Anwohner lärmendes Rangieren mit Zügen entfällt auf diese Weise.
171 Millionen für Bau und Planung
Der Umschlagbahnhof auf dem Gelände eines ehemaligen Rangierbahnhofs soll dem gesamten nordwestdeutschen Raum dienen. In Lehrte kreuzen sich die Hauptstrecken der Bahn in Nord-Süd- wie auch in Ost-West-Richtung. 171 Millionen Euro flossen in Planung und Bau des Terminals, in dem bis zu 75 Menschen arbeiten sollen. Der Umschlagbahnhof übernimmt auch die Aufgaben des innerstädtischen Containerbahnhofs Hannover-Linden, der im kommenden Jahr geschlossen werden kann.
Während der neue Bahnhof bei Hannover dem Umschlag von Containern dienen wird, sind die beiden anderen großen norddeutschen Rangierbahnhöfe in Maschen bei Hamburg und Seelze bei Hannover für den klassischen Einzelwagenverkehr bestimmt. Güterzüge mit Waggons zu unterschiedlichen Zielen werden dort auseinander rangiert und zu neuen Zügen zusammengestellt. (dpa/sn)