Bonn. Mögliche neue Briefpreise ab dem kommenden Jahr sollen nach dem Willen der Bundesnetzagentur erneut mehrere Jahre lang gelten. „Wir erwägen, die Post dazu zu verpflichten, mögliche Preisanpassungen wieder für einen längeren Zeitraum stabil zu halten“, sagte ein Sprecher am Mittwoch der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa) und bestätigte damit Medienberichte. Dass damit automatisch eine deutliche Preissteigerung ansteht, wies er aber zurück. Bis zum Herbst will die Behörde den sogenannten Preisänderungsspielraum festlegen, innerhalb dessen die Post neue Briefpreise vorschlagen kann. Diese muss die Bundesnetzagentur dann wiederum genehmigen.
Die Post allerdings könnte angesichts ihrer finanziellen Probleme im Brief- und Paketgeschäft an einer deutlichen Preiserhöhung beim Brief interessiert sein. In den vergangenen Wochen war über eine Anhebung beim Standardbrief von derzeit 70 auf 80 Cent spekuliert worden.
Preise sind bereits im Juli gestiegen
Bereits seit dem Juli müssen Kunden für Bücher- und Warensendungen tiefer in die Tasche greifen. Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen am Dienstag kündigte Finanzchefin Melanie Kreis zudem überdurchschnittliche Preissteigerungen bei Paketen an.
Im lizenzierten Briefgeschäft sind Preisanpassungen hingegen komplizierter. Den zulässigen Spielraum legt die Netzagentur fest. Auf Basis dieses Rahmens macht die Post einen Vorschlag, der von der Behörde dann genehmigt werden muss. Zuletzt waren die Briefpreise im Jahr 2015 festgelegt worden - auch damals mit langer Gültigkeit, so dass neue Preise erst ab Januar 2019 möglich sind. (dpa/ag)