Stuttgart. Die rote Umweltplakette hat bald ausgedient. In allen Umweltzonen Baden-Württembergs ist seit Beginn des Jahres an der rote Aufkleber tabu. Wer nach Stuttgart reinfahren möchte, braucht sogar einen grünen Sticker an der Windschutzscheibe.
Im Südwesten gibt es laut Umweltbundesamt 21 Umweltzonen, darunter neue in Heidenheim und Urbach (Rems-Murr-Kreis) sowie im Verbund Pleidelsheim-Ingersheim-Freiberg (Kreis Ludwigsburg). Auch in Schramberg (Kreis Rottweil) wird über die Einführung einer Umweltzone diskutiert. Das Verfahren sei auf der Zielgerade, aber es gebe vor Ort Widerstände, sagte am Donnerstag ein Sprecher des Regierungspräsidiums Freiburg. In Markgröningen (Kreis Ludwigsburg) hat die rote Plakette bereits seit Sommer 2011 ausgedient.
Große Städte wie Karlsruhe, Freiburg, Mannheim und Stuttgart stellen sich schon länger auf die nächste Stufe ein. Neben dem Austausch von Schildern sind zum Teil auch weitere Vorkehrungen nötig. „Wir rechnen mit mehreren Zehntausend Anträgen für Ausnahmegenehmigungen", sagte Sven Matis, Sprecher der Stadt Stuttgart. Um diese zu bearbeiten, habe die Stadt neue Mitarbeiter eingestellt. Die nächste Stufe des Fahrverbots in der Landeshauptstadt trifft nach seinen Angaben rund 12.000 Fahrzeuge. Drei Viertel von ihnen könnten nachgerüstet werden.
Kritik gibt es nach wie vor an zu geringen Kontrollen. Die deutsche Umwelthilfe moniert etwa, dass parkende Autos mit Verweis auf eine Lücke in der Straßenverkehrsordnung (StVO) im Südwesten nicht überprüft werden. „In Baden-Württemberg ist es flächendeckend schlecht", sagte deren Umweltzonen-Spezialistin Barbara Göppel. Berlin und Hannover würden vormachen, dass Verstöße durchaus auch bei geparkten Fahrzeugen geahndet werden könnten. Die StVO soll nach Ministeriumsangaben in absehbarer Zeit geändert werden. (dpa)