Stuttgart. Die baden-württembergischen Bürger haben sich heute in einer Volksabstimmung für den Bau des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart 21 ausgesprochen. 58,8 Prozent der Bürgerinnen und Bürger stimmten für Stuttgart 21, 41,2 Prozent dagegen. Somit wird der neue Tiefbahnhof gebaut. Das Ergebnis bedeutet eine klare Niederlage für die Gegner des Bahn-Projekts. Die Wahlbeteiligung der Volksabstimmung lag bei mäßigen 48,3 Prozent der Wahlberechtigten.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) gestand die Niederlage ein und würdigte das demokratische Ergebnis des Volksentscheids. "Die Bahn hat Baurecht. Und nach diesem Votum ist klar: Die Landesregierung wird die Umsetzung des Projekts nun kritisch-konstruktiv begleiten“, sagte Kretschmann am Sonntagabend. Kretschmann geht davon aus, dass die Volksabstimmung den Konflikt um Stuttgart 21 befrieden wird. Er appellierte an alle Bürger, den Ausgang der Volksabstimmung zu respektieren.
Die Wirtschaft machte mobil
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sowie mehrere große baden-württembergische Konzerne wie Daimler oder ZF hatten sich noch am Freitag vor der Volksabstimmung in Baden-Württemberg klar für das Bahnprojekt Stuttgart 21 ausgesprochen. Auch der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, hatte nichts unversucht gelassen: Eine Woche vor der Abstimmung zu Stuttgart 21 war er mit einem Sonderzug durchs Ländle gefahren, um für sein Bauprojekt zu werben. (jko)