München. Transport- und Speditionsunternehmen gehen zu wenig strukturiert an ihr Geschäft heran und es gelingt ihnen mehrheitlich nicht, Kostensteigerungen an ihre Auftraggeber weiter zugeben. Das sind nur zwei Kernergebnisse einer Befragung, die die Unternehmensberatung HWH durchgeführt hat. Professor Paul Wittenbrink von HWH hat mit Unterstützung der Exxon-Mobil ein Online-Diagnosetool für kleine und mittlere Speditionen entwickelt. Fachlich begleitet wurde er dabei vom Verband für Verkehrswirtschaft und Logistik NRW (VVWL).
Insgesamt haben 196 Unternehmen bei der Befragung mitgemacht. Kern der Studie sind Aussagen der Teilnehmer zu wichtigen Unternehmensbereichen: zu den Kunden, den eigenen Leistungen, zu Preisen, Vertrieb, Kostenrechnung und Controlling, Strategie, Finanzierung/Liquidität und zum Personal. Insgesamt wertet Wittenbrink die Ergebnisse als „besorgniserregend“ für die Branche.
„Sicher hat es in den letzten Jahren eine Verbesserung gegeben. Aber wenn bei vielen Fragen ein Drittel oder mehr keine oder keine ausreichenden Antworten haben auf die gestellten Anforderungen, dann kann das schon als kritisch bezeichnet werden“, sagt der Transportexperte. Als Beispiel nennt Wittenbrink das Thema Preisanpassung: Auf die Frage, ob die Unternehmen die nachweisbaren Kostensteigerungen in den letzten Jahren nahezu vollständig im Preis umsetzen konnten, haben nur 29,7 Prozent der Befragten mit „Ja“ geantwortet.
Immerhin schätzen trotzdem 71,42 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut ein. Gut ein Viertel ist nicht zufrieden. Für die nächsten zwölf Monate zeigen sich die Teilnehmer optimistischer: 78,3 Prozent erwarten eine gute Entwicklung, 21,7 Prozent sind skeptisch und rechnen mit einer Verschlechterung. (diwi/cd)
Der vollständigen Beitrag zu den Ergebnissen der Unternehmensbefragung ist in Ausgabe 18 der VerkehrsRundschau am 2. Mai erschienen. Online- und Premium-Abonnenten können den Beitrag auch online als E-Paper lesen.