Die geplanten Starts von sechs neuen Diensten zwischen Asien und der US-Ostküste bedrohen das Gleichgewicht auf diesem Korridor. Das berichtet die Agentur Alphaliner. Die sechs neuen Dienste pro Woche würden demnach zu einem Anstieg der Kapazitäten um 24 Prozent gegenüber dem März führen.
Es wird erwartet, dass die neuen Kapazitäten die Frachtraten für Dienste zwischen Asien und der Ostküste belasten, die in den vergangen Wochen ohnehin unter Druck geraten sind. Nach Schätzungen von Alphaliner wird die wöchentliche Frachtnachfrage zwischen Asien und der Westküste auf gleichem Niveau bleiben (100.000 bis 110.000 TEU). Gleichzeitig werden die regelmäßige wöchentliche Kapazitäten durch die neuen Dienste aber auf 125.000 TEU wachsen. Daher drohe ein Überangebot, schreibt die Agentur.
Zwar sei im ersten Quartal des laufenden Jahres 26 Prozent mehr Fracht aus Asien zur US-Ostküste transportiert worden, das Wachstum sei aber auch auf Kosten der Häfen an der Westküste gegangen. Diese mussten Rückgänge hinnehmen, die Folge langanhaltender Streiks der Hafenarbeiter waren. Viel Fracht wurde deshalb an die Ostküste geliefert. Da sich die Hafenaktivitäten an der Westküste aber wieder normalisieren, könnten diese Verschiebungseffekte bald ein Ende haben, was die Überkapazitäten an der Ostküste noch verstärken könnte.
Die zusätzlichen Kapazitäten sollen nach und nach über die nächsten Wochen hinzukommen, bis Ende Mai sollen dann alle sechs Dienste durchgeführt werden. Die Schweizer Reederei MSC ist derzeit die einzige der großen Reedereien, die die Ostküste anfährt, die noch keine Pläne angemeldet hat, ihre regelmäßigen Kapazitäten dort zu erhöhen. (ks)