Leipzig. Laut Rainer Koch, Geschäftsführer der Rainer Koch Kommunikation, reichen die Fördermittel in Deutschland für Abbiegeassistenten bei Lkw ab 3,5 Tonnen nicht. Das sagte Koch bei einer vom Verein Netzwerk Logistik Mitteldeutschland in Zusammenarbeit mit der IHK durchgeführten Informations-Veranstaltung für kommunale Unternehmen und privat geführte Logistikunternehmen in Leipzig. Rund 40 Unternehmer ließen sich dabei die Technik vorführen und diskutierten anschließend darüber.
Vor allem viele Kommunen würden ihre Flotten etwa bei den Entsorgungsfahrzeugen bereits ausrüsten. In Mitteldeutschland herrsche allerdings auch hier noch Nachholbedarf, so Koch. „Die Vorteile der Technik liegen auf der Hand. Auch wenn es keinen 100-Prozent-Schutz geben kann, sorgt ein Lkw mit einem Abbiegeassistent für deutlich mehr Sicherheit im Straßenverkehr.“ Das sieht auch Toralf Weiße, Vorstandsvorsitzender im Netzwerk Logistik Mitteldeutschland so: „Die Unternehmer der Branche in Mitteldeutschland sind sehr daran interessiert. Deshalb brauchen wir neben Informationsveranstaltungen auch mehr Förderungen, um eine beschleunigte Einführung des Abbiegeassistenten zu ermöglichen.“
Vorgesehen sei laut Verein eine schrittweise verpflichtende Einführung von Abbiegeassistenten zunächst ab Juli 2022 für neue Fahrzeugtypen und ab Juli 2024 dann für neue Fahrzeuge. „Das Interesse der Unternehmer ist hoch“, freut sich Koch, dessen Unternehmen im vergangenen Jahr rund 500 Fahrzeuge ausgestattet hat.
Fördertopf nach 43 Minuten leer
Zweimal fünf Millionen Euro stellte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im vergangenen Jahr an Fördermitteln im Rahmen der Aktion Abbiegeassistent zur Verfügung. Zuletzt war der Topf nach 43 Minuten leer. Die Gelder reichten für die Ausrüstung von lediglich etwa 7000 Fahrzeugen, so das Netzwerk Logistik Mitteldeutschland. (ja)