Nachgeschärft Primus bleiben

Der Zeitpunkt war klug gewählt: Kurz bevor Hauptkonkurrent Volkswagen den gelifteten Amarok vorstellt, spendierte Ford seinem Pick-up ein umfangreiches Update. Schließlich war der Ranger im letzten Jahr mit 5690 verkauften Exemplaren der meistverkaufte Pick-up in Deutschland. Eine Position, die Ford selbstredend verteidigen möchte. Optisch beschränkten sich die Änderungen außen auf eine neu gestaltete Frontpartie. Innen gab´s eine überarbeitete Mittelkonsole, die mit der Schalterwut des Vorgängers aufräumte und zudem Platz für einen größeren Navi-Bildschirm ließ. Ford-typisch mit Schaltern überfrachtet blieb das Multifunktionslenkrad, an das sogar noch zusätzliche Knöpfe kamen. Über die werden zum Teil die erstmals in dieser Fahrzeugklasse bestellbaren Assistenten bedient. Gegen einen Paketpreis von 820 Euro hält der Ranger jetzt automatisch den Abstand zum Vordermann, lenkt aktiv gegen, sobald der Pick-up die Fahrspur ungewollt zu verlassen droht, und hinterlegt im Display zuverlässig auf der Strecke geltende Geschwindigkeitsbeschränkungen und Überholverbote. Allerdings: Für die einfachen Nutzfahrzeugversionen und die Modelle mit Einzelkabine sind die Assistenten leider nicht zu haben. Jetzt immer mit an Bord ist dagegen die Start-Stopp-Anlage - in dieser Klasse ebenfalls längst noch nicht selbstverständlich. Belassen hat es Ford beim - bis auf Weiteres lediglich Euro-5-sauberen - 2,2 Liter großen TDCI-Diesel, den die Kölner aus ihrer Transit-Modellreihe dagegen aktuell verbannen. Der TDCI erwacht erst ab 1500/min Die 160 PS des Testwagens waren auch mit 700 Kilo Testballast auf der Ladefläche stets ausreichend. Unterhalb von 1500/ min geht der Vierzylinder aber nach wie vor träge zu Werke, weshalb man an Steigungen nicht zu spät zum etwas hakelig geführten Sechsgang-Getriebe greifen sollte. Zumal der Vierzylinder zusätzlich am Gewicht des Ranger zu schleppen hat. 2310 Kilo brachte der voll ausgestattete Doka-Testwagen auf die Waage, auch im Pick-up-Segment eine Menge Holz. Die sich auch auf den Verbrauch auswirken. Auf der genormten VR-Testrunde pendelte sich der bei 8,8 l/100 km ein, womit der Ford zwar zum vorderen Klassendurchschnitt gehört, den angegebenen Normverbrauch aber um 1,7 l/100 km überbot. Wobei diese Problematik für alle Hersteller gilt. Weshalb der erneuerte Ranger gute Voraussetzungen mitbringt, die Verkaufszahlen auch in Zukunft hochzuhalten. Alle Tests und Fahrberichte für Abonnenten www.verkehrsrundschau.de/testdatenbank