Ein erster Ausblick auf den "Großen"

Der Countdown läuft für die dritte Crafter-Generation, die VW zur IAA im September vorstellen will. Und die soll mehr VW sein als je zuvor. Schließlich war der größte Volkswagen bisher ein in weiten Teilen mit dem Mercedes Sprinter baugleiches Derivat mit für die Niedersachsen so untypischen Attributen wie dem Heckantrieb. Der Neue wurde dagegen gänzlich von VW-Ingenieuren entwickelt. Und von den Kunden, wie man bewusst betont. Denn man vertraute nicht allein auf die oft anonyme Marktforschung, sondern ging auf direkte Tuchfühlung mit Kurierfahrern, Handwerkern und Kommunaldienstleistern. Bis hoch zur Vorstandsebene hieß das Motto: "Ran an den Kunden!" Der Neue wird typisch Volkswagen Das Ergebnis sind vorerst 69 Kastenwagen-Varianten (drei Längen, drei Dachhöhen, Front-, Heck- oder Allradantrieb), die im eigens gebauten Werk im polnischen Wrzesnia ab Frühjahr 2017 vom Band rollen. Allen gemeinsam ist das VW-typisch nüchtern gehaltene, aber eben aufgeräumte Interieur, auf das die Verantwortlichen bereits einen Blick gewährten. Große, durchdachte Ablagen, zahlreiche 12-Volt-Anschlüsse, langstreckentaugliche Sitze und eine gewohnt perfekte Ergonomie wird der Crafter-Innenraum bieten. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, alternativ zu den manuellen Sechsgang-Getrieben zur souverän schaltenden ZF-Achtgang-Wandlerautomatik greifen zu können (siehe auch Seite 80/81). Hinten ließen sich die Entwickler einen Universal-Ladeboden einfallen. Dank vorgestanzter Elemente kann der klassische Ausbautenelemente aufnehmen, ohne das eine neue Bodenplatte fällig wird, verspricht der Hersteller. Ein vorhandenes Regalsystem könnte sich mancher Kunde damit in Eigenregie einbauen. Vorsorglich verbaut ist in der Front auch die Schnittstelle zur Flottentelematik. Intelligente Technik wandert auch mit dem City-Notbremsassistenten, der Einparkhilfe, die auch über seitliche Sensoren verfügt, und dem Ausparkradar, der den Querverkehr auch im hektischen Stadteinsatz im Blick behält, in den Crafter. Der adaptive Abstandswarner hilft auf der Autobahn ebenso wie der Spurhalteassistent, der aktiv zur Fahrbahnmitte drängt und dabei von der elektromechanischen Lenkung geführt wird. Diese soll nicht nur für ein Pkw-ähnliches Fahrgefühl im bis zu 7,40 Meter langen Transporter sorgen, sondern auch bis zu sechs Gramm CO2 pro 100 Kilometer sparen helfen. Euro 6 mit SCR-Kat und AdBlue Der 2,0 Liter große TDI-Vierzylinder ist aus den kleineren VW-Nutzfahrzeugen Caddy und Transporter T6 bekannt und wird es im Crafter auf Leistungen zwischen 102 und 180 PS bei maximalen Drehmomenten von 280 bis 410 Newtonmeter bringen. Immer an Bord ist der SCR-Kat, der die Abgase auf Euro-6- Niveau reinigt. Den dafür obligatorischen Harnstoffverbrauch (AdBlue) beziffert VW auf rund 1,5 l/1000 km, womit der 28-Liter-Vorrat rechnerisch für gut 19.000 Kilometer reichen würde. Für die leichteren Versionen bis 3,5-Tonnen Gesamtgewicht empfiehlt sich der Griff zum leichteren und sicher auch etwas sparsameren Fronttriebler, der zudem über eine um knapp zehn Zentimeter niedrigere Ladekante verfügt als der ebenfalls lieferbare Hecktriebler. Ein umfangreiches Gesamtpaket also, das helfen soll, den aktuellen Marktanteil des Crafter mittelfristig mindestens zu verdoppeln. Der Countdown läuft!

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