Autonomes Fahren: Morgen, übermorgen oder noch später?

Unternehmer brauchen Planungssicherheit. Wenn es ums Thema autonomes Fahren geht, ist nur eines sicher: Irgendwann kommt es. Nur wann? Und vor allem: Wann steigt man am besten ein? 2025, 2030, 2035 ... Beim Thema selbst fühlt man sich an den Umstieg zur digitalen Fotografie oder die Einführung von PCs erinnert. Die einen sind sich sicher, dass die neue Technik scheitern wird. Die anderen glauben fest daran, dass unsere Pkw und Lkw viel schneller selbstständig fahren, als wir es uns aktuell überhaupt vorstellen können (siehe Seite 18). Bleiben wir realistisch. Daimler kündigte an, dass es schon bald einen teilautonom fahrenden Actros geben wird - wahrscheinlich feiert er schon zur IAA Premiere. Nur, ein Lkw, der auf Knopfdruck einen Teil der Autobahnstrecke selbsttätig zurücklegt, macht noch keinen autonomen Verkehr - von Einsätzen abseits der Autobahn mal ganz zu schweigen. Insofern dürfte der Zeithorizont, den bereits der 2014 auf der IAA vorgestellte "Future Truck 2025" gesetzt hat, durchaus realistisch sein. Auch wenn VW gerade einen Vorstoß unternimmt und uns Glauben macht, dass 2020 der erste voll autonom fahrende Pkw kommt. Man verzeihe mir die Bemerkung: Aber in Wolfsburg sollen sie lieber erst mal saubere Autos ohne Schummel-Software bauen, als den Markt weiter zu verunsichern. Fakt ist nämlich: Wird heute ein Lkw zugelassen, fährt der aller Wahrscheinlichkeit nach auch 2025 auf unseren Straßen - ganz unautonom. Wer also schon heute Spaß daran hat, in neueste Technik zu investieren, soll das tun. Immer vor dem Hintergrund, dass die Fahrer mitspielen, sie die Technik verstehen, nutzen und vor allem diese auch akzeptieren. Wer sich weniger innovativ gibt, kann wohl noch mindestens zehn Jahre selbst ins Lenkrad greifen (lassen).

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