Brüssel. Der europäische Dachverband für Spedition, Logistik und Transport Clecat kritisiert das im vergangenen Sommer zwischen den EU und den USA ausgehandelte Abkommen, mit dem die jeweils als Zugelassene Wirtschaftsbeteiligte (AEO) zertifizierten Unternehmen der Lieferketten gegenseitig anerkannt werden sollen. Speditionsunternehmen und so genannte „Sofaspediteure“, die in der EU das europäische AEO-Zertifikat besitzen, würden von dem Abkommen nicht automatisch profitieren, bemängelt Clecat. So habe es jetzt die EU-Kommission in einem Dokument bestätigt, in dem nähere Details zu dem Abkommen erklärt werden.
Als AEO zertifizierte Spediteure können demnach bei Lieferungen in die USA nur dann von den Vorteilen des Abkommens profitieren, wenn auch der Produzent der Waren als AEO zertifiziert sei bzw. das Import-Export-Unternehmen das AEO-Siegel besitzt. „Es ist extrem enttäuschend, dass unsere Mitglieder, die große Anstrengungen unternommen haben, um eine AEO-Zertifizierung zu erhalten, jetzt nicht von den Vorteilen des Abkommens mit der USA profitieren können“, schreibt Clecat in einer Pressemitteilung. Betroffen von dem Abkommen sollen auf europäischer Seite nach Kommissionsangaben rund 5000 als AEO anerkannte Unternehmen sein.
Keine Einschränkungen auf EU-Seite
Das Abkommen zwischen der EU und den USA soll den Aufwand bei der Zollabfertigung verringern. Dadurch könnten Unternehmen Zeit und Kosten sparen. Schon beim Zustandekommen deutete sich an, dass nicht alle AEO-Unternehmen von den USA anerkannt werden. Bei den „Sofaspediteuren“ bemängeln die USA, dass diese Unternehmen nicht selbst mit der Ware in Berührung kommen und von daher auch keine Gefahr für die Lieferkette darstellen können. Die EU hatte im Sommer angekündigt, keine Einschränkungen bei der Anerkennung von C-TPAT-Unternehmen vornehmen zu wollen.
Das Abkommen wird als Schritt gesehen, die weltweiten Sicherheitssysteme für die Lieferketten aufeinander abzustimmen, um unnötige doppelte Zoll-Kontrollen bei den Warenlieferungen zu vermeiden. (kw)