Potsdam. Es sind einige Zahlen, Buchstaben und Doppelpunkte: Von der Kombination versprechen sich Brandenburger Ermittler neue Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Suche nach einem oder mehreren DHL-Erpressern in der Hauptstadtregion. Die Polizei veröffentlichte am Dienstag die MAC-Adresse (Media-Access-Control) f8:e0:79:af:57:eb, die zu einem Laptop oder Handy der mutmaßlichen Täter gehören könnte. Der spektakulärste Fall ereignete sich vor gut einem Jahr am Rande des Potsdamer Weihnachtsmarktes, wo eine Paketbombe entdeckt worden war.
Anhand der MAC-Angaben sei jedes Gerät genau identifizierbar, sagte ein Polizeisprecher. Es existierten keine zwei, die dieselbe Adresse besitzen. Die Zeichen könnten helfen, wichtige Hinweise zu bekommen, die auf die Spur der Täter führen.
DHL sollte Millionensumme zahlen
Sie hatten Paket- und Briefbomben verschickt und Menschen in Angst und Schrecken versetzt. DHL sollte damit um eine Millionensumme erpresst werden. Seit Dezember 2017 laufen nun die Ermittlungen.
Die Polizei hat sich bislang zum Stand bedeckt gehalten, auch um weitere Taten zu verhindern. Nun fanden die Ermittler die Kommunikation des mutmaßlichen Täters per Mail am 6., 13. und 14. April 2018 auf ein Endgerät der Marke Motorola mit der betreffenden MAC-Adresse. Er habe dafür zu unterschiedlichen Zeiten öffentliche WLAN-Netze in Berlin genutzt.
Die Polizei bat Anbieter öffentlich zugänglicher Netze zu prüfen, ob sich diese MAC-Adresse in die Router eingewählt hat. Auch Privathaushalte könnten betroffen sein, wenn ihre Netzwerke öffentlich zugänglich sind. In dem Zusammenhang wird auch gefragt, ob es weitere Hinweise gibt.
Sonderkommission namens Quer ermittelt
Die Sonderkommission „Quer“ fahndet nach dem oder den Tätern. Am 1. Dezember 2017 war am Rande des Potsdamer Weihnachtsmarktes eine Paketbombe entdeckt worden. Ein Apotheker, an den das Päckchen gegangen war, hatte beim Öffnen Drähte bemerkt. Spezialisten entfernten eine Sprengvorrichtung und Nägel. Ein mit QR-Code verschlüsseltes Schreiben enthielt die Forderung.
Später wurde ein Zusammenhang mit der bereits einen Monat zuvor entdeckten explosiven Sendung im Postzentrum Frankfurt (Oder) hergestellt. Sie war beim Öffnen in Brand geraten. Zudem gab es Sendungen an einer Berliner Bankfiliale und die Handwerkskammer Berlin. (dpa/ag)