New York. Ein US-Gericht hat das Logistikunternehmen UPS wegen des illegalen Transports von Zigaretten in den Bundesstaat New York zu einer Strafzahlung von 247 Millionen Dollar (knapp 220 Millionen Euro) verurteilt. Die Richterin begründete die Höhe der Strafe sowohl mit der mangelhaften Bereitschaft von UPS, bei der Aufklärung des Falls zu helfen, als auch mit dem bewussten Wunsch, Wirkung bei UPS zu erzielen. UPS will gegen das Urteil Berufung einlegen.
„Die Geldstrafe ist viel zu hoch und überschreitet bei weitem den gesetzlich vorgesehenen Rahmen“, kritisiert UPS in einer Stellungnahme. Die Strafe sei auch deshalb überzogen, weil der Gewinn aus den illegalen Transporten bei lediglich rund einer Millionen Dollar liege. „Milde Strafen würden bei dem Unternehmen keine Wirkung erzielen“, begründete dagegen die Richterin laut des US-Magazins „Transport Topics“. Sie wolle bewusst eine Botschaft an die Top-Manager von UPS senden, um auf das krasse Fehlverhalten des Unternehmens hinzuweisen.
Zwischen den Jahren 2010 und 2014 hatte UPS bei mindestens 78.500 Kurierfahrten insgesamt mindestens 683.000 Kartons mit illegal in Indianer-Reservaten hergestellten Zigaretten in den Bundesstaat und in die Stadt New York transportier und sie dort an nicht zugelassene Händler verteilt. Die Zigaretten waren nicht bei den Steuerbehörden gemeldet worden. Der Staat New York wurde auf diese Weise um 30 Millionen Dollar Steuern betrogen, der Stadt New York entgingen 4,7 Millionen Dollar.
„Die Strafe in Höhe von 247 Millionen Dollar zeigt, dass es sich hier um einen schwerwiegenden Rechtsbruch handelt“, freute sich der für Unternehmen zuständige Gemeinderat von New York City, Zachary Carter. Dabei ginge es nicht nur um Steuerbetrug, sondern auch um das Unterlaufen der Bemühungen der Stadt und des Staates New York im Kampf gegen das Rauchen. (kw)