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Russland-Krise lässt Frachtpreise fallen

22.07.2015 11:19 Uhr
Russland-Krise lässt Frachtpreise fallen
Die Schwäche des russischen Rubels begünstigt zwar den Export von Rohstoffen - den russischen Spediteuren geht es aber trotzdem schlecht
© Foto: Fotolia /Rraum

Weil russische Transporteure ihre Dienste zu Billigpreisen anbieten, kommt es bei den Osteuropa-Verkehren zu einem Preisverfall.

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München. In den ersten vier Monaten des Jahres ist der deutsche Außenhandel mit Russland gegenüber dem Vorjahr um mehr als 30 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro zurückgegangen. Die deutschen Exporte brachen sogar um 34 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro ein.

Leiden müssen Exportzugpferde wie der Fahrzeug- und Maschinenbau. So manch ein Unternehmen fürchtet, dass die Geschäftseinbrüche in Russland nicht von vorübergehender Natur sind: „Die Wirtschaftsbeziehungen Russlands mit Deutschland und der EU schrumpfen, während sich Russland Partnern wie China, Indien oder Südkorea zuwendet“, befürchtet der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft Eckhard Cordes.

Und im fragmentierten Lkw-Markt ist eine quantitative Analyse ohnehin schwer möglich. Die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung und Entwicklung des internationalen Straßenverkehrs (AIST) berichtet, dass die Transportleistung der Carnet-Tir-Kunden der Organisation in Richtung Russland um 50 Prozent zurückgegangen ist.

Deutlich mehr Frachtraum ist auf dem Markt

„Durch den Einbruch bei den Mengen ist deutlich mehr Frachtraum am Markt als normalerweise“, hat Ulrich Schröder, Geschäftsführer der Loxx Logistics, beobachtet. Das Unternehmen unterhält ein Stückgut-Netzwerk nach Russland und bietet regelmäßige Abfahrten zu zahlreichen Zielen im Osten an. Bei Loxx will man jedoch der Versuchung widerstehen, bei den Frachtführern auf Schnäppchenjagd zu gehen. „Wir setzen weiterhin auf unsere Unternehmer, die teilweise schon viele Jahre für uns fahren. So halten wir die Qualität hoch“, sagt Schröder. Um die Auslastung möglichst hochzuhalten, ist es dem Loxx-Vertrieb gelungen, unter anderem Beiladungen aus Spanien und Frankreich zu akquirieren.

Loxx habe sich trotz der Krise vorgenommen, weiter in Russland aktiv zu bleiben. „Langfristig sind wir optimistisch. Ein stabiles Europa ist nur unter Einbeziehung Russlands möglich“, erklärt Schröder, der hofft, dass sich die Sanktionsspirale nicht weiter dreht. „Je länger wir brauchen, um die Sanktionen zu überwinden, desto intensiver schauen sich die Russen nach anderen Beschaffungsquellen um.“

Dieses Risiko sieht auch Thomas Schleife, Geschäftsführer von Transco Berlin-Brandenburg. „In den letzten 12 Monaten ist viel kaputt gegangen, was in den letzten 20 Jahren aufgebaut worden ist“, sagt der Osteuropa-Experte. „Die Probleme werden sich weder in 2015 noch in 2016 lösen lassen.“ Schleife beobachtet einen deutlichen Preisverfall in den Russland-Verkehren, hervorgerufen durch Überkapazitäten: Weil die Mengen wegbleiben, sind viele russische Lastzüge ohne Beschäftigung. Die Folge: Viele russische Unternehmen versuchen, um jeden Preis in den Markt zu kommen. (diwi)

Eine ausführliche Beitrag zu den Auswirkungen der Russland-Krise auf alle Verkehrsträger ist in Ausgabe VR 29/2015 am 17. Juli 2015 erschienen. Online- und Premium-Abonnenten können den Beitrag auch online als E-Paper lesen.

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