Friedrichshafen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Verständnis für Sorgen in der maritimen Wirtschaft angesichts unfairer Wettbewerbspraktiken asiatischer Länder geäußert. Es sei allerdings langwierig, der Konkurrenz indirekte Subventionen nachzuweisen, sagte sie am Mittwoch, 22. Mai, in Friedrichshafen bei der 11. Nationalen Maritimen Konferenz.
„Ich sage ganz klar, dass China aufgefordert ist, für gleiche und faire Bedingungen für unsere Unternehmen in China zu sorgen“, fügte die Kanzlerin hinzu. Zugleich rief sie die am Bodensee versammelten rund 800 Politiker, Unternehmens- und Verbandsrepräsentanten, Gewerkschafter, Marinevertreter und Experten auf, den Kampf gegen den Klimawandel weiter zu unterstützen. Um den CO2-Ausstoß im Seeverkehr zu senken, müssten Kraftstoffe auf der Basis erneuerbarer Technologien und alternative Antriebe – darunter die Brennstoffzelle – entwickelt werden.
Keine konkreten Zusagen von der Kanzlerin
Merkel betonte die herausragende Bedeutung der maritimen Wirtschaft für ganz Deutschland. Sie erwirtschafte jährliche Umsätze von mehr als 50 Milliarden Euro und beschäftige alles in allem beinahe eine halbe Million Menschen. Zudem habe Deutschland eine der größten Handelsflotten der Welt. Die Bundesregierung habe „immer ein offenes Ohr“ für die maritime Wirtschaft. Konkrete Zusagen für eine stärkere Förderung machte Merkel aber nicht.
Wirtschaftsvertreter hatten zuvor unfaire Praktiken insbesondere Chinas kritisiert und eine stärkere Unterstützung der Bundesregierung angemahnt. Die Branche stehe in einem harten globalen Wettbewerb, räumte der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Norbert Brackmann (CDU), zum Auftakt der Beratungen ein. (dpa)