Paris. Die Quote von Ladungsdiebstählen in Frankreich war im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 2330 Aktionen gefallen. Im laufenden Jahr ist sie bis Ende September jedoch nach Polizeiangaben jedoch um denselben Prozentsatz wieder nach oben gegangen. Die Polizei spricht von zwei unterschiedlichen Tätertypologien: So genanntes „Fahrendes Volk” sowie Diebe, die aus den Banlieues, den sozial schwachen Trabantenstädten am Rande der großen Städte kommen, gehen vergleichsweise gewalttätig vor und schrecken auch nicht davor zurück, Lkw-Fahrer so lange festzuhalten, bis sie ihr Diebesgut weggeschafft haben. Banden aus Osteuropa zerschneiden dagegen lieber die Ladeplanen oder beschichtete Decken der Fahrzeuge.
Bernard Thibaud, Chef der Zentrale zur Verfolgung von mobiler Delinquenz (OCLDI), kann den Wert der gestohlenen Waren nicht angeben. Die Gesamtzahl der Diebstahlfälle bezieht sich auch nur auf die von Unternehmen jeweils erstatteten Klagen. Anfang Oktober ist der Chef einer rumänischen Diebesbande in Besançon zu vier Jahren Haft und 15.000 Euro Bussgeld verurteilt worden. Thibaud bedauert, dass von den durch diese Bande geschädigten Firmen lediglich eine einzige als Klägerin aufgetreten sei. (jb)
Mehr Ladungsdiebstahl in Frankreich
Die Polizei in Frankreich hat einen deutlichen Anstieg bei den Ladungsdiebstählen verzeichnet. Das Vorgehen der Täter ist unterschiedlich.