Leverkusen. Ausgerechnet auf dem meistbefahrenen Stück Autobahn in Nordrhein-Westfalen muss der Verkehr wegen einer maroden Brücke eingeschränkt werden. Diesmal trifft es die A 3 am Autobahnkreuz Leverkusen. Mit dieser Hiobsbotschaft hat NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) am Montag erneut auf den nach seiner Ansicht „hundsmiserablen Zustand“ der bundeseigenen Autobahnbrücken hingewiesen.
Noch in dieser Woche werde eine Baustelle für die Notreparatur der 52 Jahre alten Brücke eingerichtet. Weitere Einschränkungen im Autobahnnetz seien „fast sicher“. Besonders die großen, vielbefahrenen Brücken seien „die kranken Kinder“. Für die 170.000 Autofahrer, die die Brücke jeden Tag passieren, bedeutet dies an der Stelle: Verengte Fahrstreifen und Tempo 60 für die kommenden Monate. Mit den Fahrbahnverengungen sollen die LKW von den von „statisch besonders problematischen Rändern“ der Brücke ferngehalten werden. Für LKW gilt dort zudem künftig ein Überholverbot und ein Abstandsgebot.
Sperrung für Schwertransporte
Außerdem ist die Brücke für genehmigungspflichtige Schwerlasttransporte mit einem Gesamtgewicht über 44 Tonnen gesperrt, was manchen deutschen Maschinenbauer vor Probleme stellt, seine tonnenschweren Bauteile zum Kunden zu bringen. Die Autobahn 3 (Oberhausen-Frankfurt) ist die zentrale Nord-Süd-Achse in NRW. Derzeit wird davon ausgegangen, dass die temporäre Verstärkungsmaßnahme in 3 bis 6 Monaten abgeschlossen sein wird und danach die „normale“ Verkehrsführung wieder zum Tragen kommen wird.
Die marode Brücke überquert die A1. In Folge einer Nachrechnung der Belastungsgrenzen müsse die Brücke „dringend verstärkt werden“, hieß es. Derzeit werden alle 808 Brücken von Autobahnen und Bundesstraßen in NRW auf ihren Zustand nach strengeren Kriterien überprüft. (dpa/diwi)