München. MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen (55) bleibt für fünf Jahre im Amt. Der Aufsichtsrat habe seinen Vertrag vorzeitig bis zum 30. Juni 2016 verlängert, teilte das Unternehmen am Freitag in München mit. Der in München geborene Österreicher Pachta-Reyhofen hatte das Steuer bei dem Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzern nach dem Rückzug seines Vorgängers Håkan Samuelsson zunächst kommissarisch und Anfang dieses Jahres dann auch offiziell übernommen. Eigentlich wäre sein Vertrag Mitte 2011 ausgelaufen. Samuelsson und andere Top- Manager des Konzerns hatten wegen der Schmiergeld-Affäre bei MAN ihre Posten geräumt.
Nach einem scharfen Einbruch in der Wirtschaftskrise konnte sich Pachta-Reyhofen zuletzt wieder über eine anziehende Lkw-Nachfrage, vor allem aus dem Ausland, freuen. Deshalb will das Unternehmen auch seine Kurzarbeit in der zweiten Jahreshälfte reduzieren. Einen Grund zur Euphorie gebe es aber nicht, erklärte MAN-Personalvorstand Jörg Schwitalla kürzlich in einem Zeitungsinterview.
Nach dem Maschinenbaustudium und der Promotion an der Technischen Universität Wien hatte Pachta-Reyhofen seine Karriere im MAN-Konzern 1986 bei der damaligen ÖAF Gräf und Stift AG begonnen. Als Vorstandsmitglied von MAN Türkiye verantwortete er den Aufbau des Reisebuswerkes in Ankara, anschließend übernahm er die Leitung der Motorenentwicklung der MAN Nutzfahrzeuge AG am Standort Nürnberg. In den Vorstand der MAN SE wurde der Manager 2001 berufen und war dort zunächst verantwortlich für die Ressorts Technik und Einkauf. Bevor er Konzernchef wurde, führte Pachta-Reyhofen von 2006 bis 2009 als Vorstandsvorsitzender die MAN Diesel SE. (dpa)