Werningerode. Der Landesverband des Verkehrsgewerbes Sachsen-Anhalt (LVSA) hat auf seiner Mitgliederversammlung in Wernigerode ein neues Präsidium gewählt. Neuer Präsident ist der bisherige Vize Jens-Uwe Jahnke, Geschäftsführer der Jahnke Spedition und Transport in Teutschenthal. Er löst Gerhard Bertram (70) ab, der seit 2006 Präsident des LVSA war, seit 1990 ununterbrochen dem Präsidium angehörte und altersbedingt aufgrund der Satzungsbestimmungen nicht mehr kandidieren durfte.
Mit zwei neuen Mitgliedern verjüngt sich das Führungsgremium des LVSA
In ihrem Amt als Präsidiumsmitglieder bestätigt wurden Peter Meier, Hans-Dieter Otto und Wolf-Peter Peter. Neu in das Gremium wählten die Mitglieder Sandy Auch (44) und Danielo Ebel (49). Letzterer wurde wie Hans-Dieter Otto vom Präsidium zum neuen Vizepräsidenten bestimmt.
Außerdem stellte sich auf der Mitgliederversammlung Tobias Hinze als neuer Leiter der Geschäftsstelle vor. Er folgt Matthias Schollmeyer nach. Schollmeyer hatte den LVSA Mitte des Jahres verlassen und war zum Verbandes Verkehr und Logistik Berlin und Brandenburg gewechselt, wo er im kommenden Jahr die Geschäftsführung von Klaus-Dieter Martens übernehmen soll. In der Übergangsphase ist der Vorgänger von Schollmeyer, Peter Ziechner, nochmals reaktiviert worden und hat die Leitung der Geschäftsstelle übernommen.
Mitgliederversammlung beschließt Beitragserhöhung
Auf der Jahrestagung des LVSA haben die Mitglieder einstimmig für eine Beitragserhöhung um fünf Prozent gestimmt. Jahnke begründete diesen Schritt damit, dass seit Gründung des Verbandes 1990 die Mitgliedsbeiträge konstant geblieben seien bis auf eine Anpassung der untersten Beitragsgruppe für den Mindest- und Höchstbetrag. „Mittlerweile sind jedoch die Kosten gestiegen, so dass eine Erhöhung unumgänglich ist“, erklärte der neue Präsident.
Gegenüber der VerkehrsRundschau betonten Jahnke und Otto, wie wichtig es sei, neue Mitglieder für den Verband zu gewinnen. Jahnke bezifferte die Zahl der Mitgliedsbetriebe auf etwa 200. „Mit Tobias Hinze haben wir einen Experten gewonnen, der sich im Vertrieb auskennt. Wir hoffen, dass es uns gelingt, mehr Unternehmen für die Verbandsarbeit zu begeistern“, sagte der neue Präsident. Otto ergänzte, dass man die Verjüngung des Präsidiums zum Anlass nehmen werde, sich stärker diesem Thema zu widmen: „Wir müssen neue Wege finden, um vor allem auch junge Menschen für eine Verbandsarbeit zu begeistern.“ Jahnke kündigte zudem an, dass der LVSA auch mit anderen Landesverbänden sprechen werde. „Vielleicht kann man sich zusammenschließen, wenn man die gleiche Ziele hat, und die Kräfte stärker bündeln“, sagte Jahnke.
LVSA-Präsidenten fordern den Lückenschluss der A143 bei Halle
Als ein wichtiges Infrastruktur-Projekt in Sachsen-Anhalt nannten Jahnke und Otto den Lückenschluss der A143 bei Halle. Derzeit müsse der gesamte Nord-Süd-Verkehr durch Halle. „Wir könnten uns mit einer Umgehung eine Drei-Viertel-Stunde sparen“, sagte Jahnke. Er hofft, dass 2019 endlich mit dem Bau der Westumfahrung begonnen werde.
Als ein großes Problem für die Unternehmen auch in Sachsen-Anhalt bezeichneten Jahnke und Otto den Fachkräftemangel, vor allem den Fahrermangel. Es gäbe einige Mitgliedsunternehmen, die ihren Fuhrpark verringert hätten, weil sie keine Fahrer mehr finden würden. Otto wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Auszubildenden zum Berufskraftfahrer im Rahmen ihrer Ausbildung möglichst früh ihren Lkw-Führerschein machen können. Sonst sei eine solche Ausbildung für die Unternehmen unattraktiv. Derzeit würden die Bestimmungen je nach Fahrerlaubnisbehörde unterschiedlich beurteilt. Otto plädierte dafür, dass die Auszubildenden generell im zweiten Lehrjahr mit der Ausbildung zur Erlangung der Lkw-Fahrerlaubnis beginnen dürfen. (cd)